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Die Gefahren für unseren einheimischen Braunbrustigel

sind vielfältig und er gerät zunehmend in große Not.

Darum kümmere ich mich mit viel Herzblut bereits seit

über 10 Jahren u.a. um diese bedrohte Tierart.

Fast 500 Tiere wurden mittlerweile aufgezogen, behandelt,

gepäppelt, medizinisch versorgt und überwintert.

Es kostet enorm viel Zeit, Kraft, Geld und jede Menge Nerven,

aber jedes einzelne kleine Leben ist es wert!

Donnerstag, 13. Februar 2020

Traurige Geschichte von Igel Jacky und dem Darmsaugwurm 😰


📝Nachtrag-Post vom 08. September 2019 📝



Röntgenaufnahme von Jacky
Die folgende Geschichte ist leider eine traurige, denn
auch diesen Kampf ums Überleben haben wir verloren. 😥

Es begann am 08. November 2018 
mit dem folgenden Post: 


Fundort von Jacky- wer findet den Zwerg ?!




Er lag in ihrem Garten in einer Grube und 
wurde vom Hund Jacky entdeckt. 
Glück im Unglück, 
denn raus gekommen wäre er 
da allein ganz sicher nicht mehr.
Bleibt zu hoffen, dass die Grube inzwischen 
abgedeckt wurde.






















Jacky war damals stark unterkühlt und auch sonst
alles andere als gesund. Mehrmals musste 
er behandelt werden - die üblichen Verdächtigen, 
wie z.Bsp. Lungenwürmer etc. 




Er war immer sehr scheu, kam meist erst spät nachts
aus dem Schlafhaus um zu fressen und ging
im Januar 2019 auf dem Balkon in den Winterschlaf. 
Jacky schlief lange - so lange, dass ich im Mai schon
schlimmste Befürchtungen hatte - aber er lebte.😃
Da der Balkon Nord-Ost-Ausrichtung hat, kommt morgens
zunächst nur wenig Sonne dorthin, was einen längeren
Winterschlaf ermöglicht, als im Garten. 

Jedenfalls wurde er dann Ende Mai geweckt - 
denn nun war es allerhöchste Zeit, wieder zurückzukommen 😅
Mit einer Vitamin-Gabe wurde er langsam wieder fit - 
eine erneute Behandlung war ebenfalls erforderlich.
Nicht selten sind Kotproben nach dem Winterschlaf wieder positiv-
da die Parasiten mit dem Igel in den Winterschlaf gehen und 
danach natürlich auch wieder aktiv werden. 

Alles in allem zog sich dadurch der Termin der Auswilderung 
bis Ende Juni im Außengehege hin. Dann endlich 
durfte er in die Freiheit und ward zunächst nicht mehr gesehen.



Doch am 08.08.2019 fand ich ihn verletzt im Garten wieder.
Er hatte abgenommen, ein Loch in der linken Bauchseite
und die hintere linke Zehe war verkrustet und blutete.

Jacky am 08.08.19
Auch sonst machte er einen kranken Eindruck.
Die Kotuntersuchung zeigte dann auch das ganze Ausmaß -
Jacky hatte fast alles, was so ein Igel an Parasiten haben kann.

Es begann also erneut ein Kampf ums Überleben -
doch wie schwer es wirklich werden würde, ahnte zu dieser 
Zeit noch niemand 😥

Medis für die nächsten Tage 

Der Behandlungsverlauf beginnt in der Regel damit, 
das Tier zu stabilisieren - mit Infusionen, Aufbaumitteln und
Antibiotika- natürlich Wundversorgung und erst danach 
kann gezielt entwurmt werden.

Einzige Ausnahme ist ein Mittel gegen den Darmsaugwurm - 
denn dieser verläuft unbehandelt immer tödlich.
Gab es es ihn früher überwiegend im Norddeutschen Raum, 
so hat er sich inzwischen flächendeckend ausgebreitet.
Er ist auch nicht ganz so einfach im Kot nachzuweisen, weshalb man
 das Mittel häufig prophylaktisch verabreicht, wenn es auch nur die 
geringsten Symptome oder Anzeichen für einen Befall gibt. 
Helle Schleimhäute, sehr schlechter Allgemeinzustand, 
Futterverweigerung, schleimiger oder blutiger Kot etc.

Bei Jacky gab es zwar keine eindeutigen Symptome,
aber sicher ist sicher!
Ein großes Problem war auch - er wollte partout nichts 
fressen. Egal welches Futter auch immer, keine Chance. 
Also blieb nur die Zwangsfütterung! Doch auch die funktioniert
nur, wenn der Patient  halbwegs mitspielt - denn, wenn er den 
Futterbrei nicht runterschluckt, hat man verloren.

Zwar können Infusionen eine ganze Weile den Organismus am 
Leben erhalten, aber mehr auch nicht. 
Der nächste Step war, ihn mit einer aufgeteilten Dosis an
Wurmmittel (morgens und abends) zunächst gegen 
den stärksten Befall der Capillaria zu behandeln, 
um damit zu erreichen, dass er wieder frisst. 
Zusätzlich bekam er etwas für die Darmflora, denn auch 
die wird häufig geschädigt. Kleine Mengen an Schmerzmittel, da 
manches Mal auch ein leises Wimmern zu vernehmen war. 
Es geht nicht spurlos an einem vorbei, ein Tier 
 so leiden zu sehen 😥

Verweigerung auf der ganzen Linie 

Alle paar Stunden wurde versucht, ihm Minimengen an 
Futter einzuflößen - es war ernüchternd und deprimierend,
denn mit der Zunge schob er unverzüglich alles wieder Retoure.
Also weiter Infusionen und Besuche bei der Tierärztin,
auch zwei Tage stationär um ihn zu behandeln und zu beobachten.
Es brachte keinen Erfolg - er verlor stetig an Gewicht 😰
Kot zu weiteren Untersuchungen gab es auch kaum - 
ohne Input kein Output 😟

Es ließ mir keine Ruhe und ich wollte nichts unversucht
lassen, denn Aufgeben war keine Option.
Vielleicht hatte er ein Problem mit der Speiseröhre ?
Trotz großer Bedenken konnte die Tierärztin davon überzeugt 
werden, eine Röntgenaufnahme von Jacky zu machen.
Vielleicht konnte das Aufschluss darüber geben,
warum er vielleicht nicht schlucken konnte/wollte !?! 
Leider war auch das ergebnislos 😒

Zwei Tage später begab sich Jacky dann auf seine 
letzte Reise und verstarb am 08.09.19 😭
Er hinterließ eine Minimenge flüssigen Kot, den ich dann noch 
unters Mikroskop legte - und da wurde ich fündig - 
gleich zwei Darmsaugwurmeier !😱
Die Behandlung kam wohl leider zu spät.

Trotz Medikament hat der Darmsaugwurm sein Werk vollendet 
und seinen Wirt umgebracht - so grausam kann die Natur sein. 
Hilflos und traurig bleibt man an solchen Tagen zurück.

😭😞😥





R.I.P  armer Jacky 

🌈🌟😭


So sehr hätte ich Dir noch ein paar Jahre 
ein Leben in Freiheit gewünscht 🙏
💔





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