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Die Gefahren für unseren einheimischen Braunbrustigel

sind vielfältig und er gerät zunehmend in große Not.

Darum kümmere ich mich mit viel Herzblut bereits seit

über 10 Jahren u.a. um diese bedrohte Tierart.

Fast 500 Tiere wurden mittlerweile aufgezogen, behandelt,

gepäppelt, medizinisch versorgt und überwintert.

Es kostet enorm viel Zeit, Kraft, Geld und jede Menge Nerven,

aber jedes einzelne kleine Leben ist es wert!

Sonntag, 2. Februar 2020

Das bittere Ende durch Frontline für Igel Attila 😱😭

 📑Nachtrag-Post  18.Juli 2019📑


💔



Wie alles begann .....


Im Post vom 26.08.2018 wird die Geschichte von 7 Igelsäuglingen 
ohne Mama erzählt, die ohne Rettung keine Chance gehabt hätten. 



Der kleinste Zwerg ist Attila Mini 
mit 33 Gramm
                                                               
Ihre Mutter ist vermutlich überfahren worden und gewichtsmäßig 
lagen sie zwischen 75 und 33 Gramm und waren ca. 7 - 10 Tage alt. 

Es war eine echte Herausforderung, diese Stachelzwerge 
durchzubekommen und ein langer Weg. Besonders Attila, die kleinste
Stachelnase brauchte viel Zeit, Geduld und Aufmerksamkeit.
 Seine Fütterung dauerte immer am längsten und wochenlang
 blieb er hinter seinen Geschwistern zurück.
Aber er war ein kleiner Kämpfer und wollte leben!
Mühsam schleckte er zeitweilig lieber die Ersatzmilch vom Finger
oder von der Hand als aus der Spritze, aber er gab nicht auf. 





Noch immer taub, blind und nackig






Am 20.09.2018 gab es einen weiteren Post über Attila Mini 
und die restliche Igelbande 😅







Attila  passt komplett auf seinen Futterteller 😍




Die Fütterung erfolgte später  in Gruppen, da sonst die Größeren den
Kleineren alles wegfuttert hätten.
Attila bekam seine Portion immer allein, da er viel langsamer war und
in der Gruppe sicher untergegangen wäre.



Attila beim Nestbau 💪😍

Erst nach und nach holte Attila auf, viel später als die anderen, 
aber immerhin wurde er dann doch noch zu einem 
stattlichen Igel 💗



















 


Da im Anschluss noch etliche Igelbabys folgten, wurde es eine sehr 
anstrengende Saison, weshalb auch keine Posts mehr 
geschrieben wurden. 😅 

Zur Auswilderung im Frühjahr 2019 stellte sich dann die Frage, 
wo denn sooo viele auswärtigen Igel ausgewildert werden 
könnten. An den Fundort zurück konnten fast keine 😓


So wurden eifrig Auswilderungsplätze gesucht, was sich allerdings
als sehr schwierig erweisen sollte. Für Attila und einige 
seiner Geschwister wurde dann ein großes Areal gefunden
und auch die Bereitschaft, die Igel zuzufüttern.

In der Nähe von Königheim, über 5000 qm, Büsche, Sträucher, 
leerstehende Scheunen, Holzstapel, viele Versteckmöglichkeiten 
und eine große Wiese, die nur 2 x im Jahr gemäht wird - Jackpot ? 


📌📌📌📌📌📌📌📌📌📌

Das mit dem Jackpot ist relativ - und manchmal 
erkennt man oft erst im Nachhinein die ganze Tragweite 
eines Irrtums und die Eigenarten mancher Menschen 😕

Auf Wunsch von Frau XY wurden die Bilder vom
Auswilderungsstandort entfernt.
Ich respektiere grundsätzlich den Wunsch von Igelfindern
und Igelpflegern, weder Name noch Fotos zu veröffentlichen.
Auch bemühe ich mich stets um einen höflichen Umgangston
und einen respektvollen Umgang und erwarte dies 
auch von meinem Gegenüber.
Nicht akzeptabel sind für mich Anfeindungen, Unterstellungen,
Beleidigungen oder gar Drohungen 😠 😶  

📌📌📌📌📌📌📌📌📌📌


Doch nun zurück zum Geschehen....

Die einfache Entfernung betrug 50 km und es wurden viele Fahrten
 nötig, um das Gelände in Augenschein zu nehmen, die Auswilderungs-
gehege samt Stroh, Futternäpfen, Futter etc. zu transportieren. 
Schlussendlich folgten dann in Etappen die Igel:
Red Mary, Louis, Shorty, Blue Berry, Glitzi und Attila





Attila ging als letztes am 08.06.19 nach Königheim und es war keine
einfache Entscheidung. Gab es doch eine intensivere Verbindung
speziell zu dieser kleiner Stachelnase. Da er aber doch sehr auf
Menschen geprägt war, schien es eine gute Lösung zu sein - 
eine Umgebung mit nur wenigen Menschen im näheren Umfeld.

Ein fataler Fehler - wie sich später herausstellen sollte 😰
Bereits 3 Wochen später bekam ich die Info, dass er
wohl tagsüber zum Fressen käme. Die Versuchung, in zu 
füttern war wohl größer, als meine Einwände 😕
Igel sind ausgesprochene Gewohnheitstiere und man kann 
die Uhr nach ihnen stellen, wenn sie sich an feste 
Fütterungszeiten gewöhnt haben. 

Aber es sollte noch schlimmer kommen - da er sich wohl einige 
Untermieter (Flöhe) eingefangen hatte, wurde beim Tierarzt für 
dessen Beseitigung etwas besorgt. Erst im Nachgang und nach 
eindringlicher Warnung kam die Info darüber, allerdings noch 
immer nicht mit ganzer Tragweite 😥

Am 18.07.2019 erreicht mich der Notruf - der Igel frisst nicht
mehr und es geht ihm ganz offensichtlich schlecht 😩
Unverzüglich mache ich mich auf den Weg - denn ich habe bereits 
ein böse Vorahnung 😱 Attila ist in einem erbärmlichen Zustand.

Zwar beteuert Frau XY bis heute, dass es sich nicht um Attila
gehandelt hat, aber ich markiere seit vielen Jahren 
"meine" Igel und erkenne oft noch nach Jahren Reste der 
Markierungsfarben unter einer Vergrößerungslampe mit sehr 
heller Beleuchtung! Leider ist ein Zweifel ausgeschlossen
und auch bei einem anderen Igel wäre dieser Verlauf bitter
und völlig unnötig gewesen!

Attila wurde mit 1026 Gramm ausgewildert - nun finde ich
ihn vor mit gerade mal 628 Gramm - abgemagert und apathisch.
Vorort stellt sich dann heraus, dass der Tierarzt Frau XY ein 
SpotOn gegen die Flöhe mitgegeben hat, zum Auftropfen - 
FRONTLINE 😖

Dazu muss man wissen, dass Tierärzte leider nicht immer gut 
informiert sind, was den Patienten Igel betrifft. Meist lernen Sie in 
der Ausbildung lediglich, dass ein Igel Parasiten - sprich Würmer hat - 
das war's.  Definitiv  -
   NOT ENOUGH INFORMATION !!!

Der Igel ist das meist vorgestellte Wildtier in den Tierarztpraxen, 
und noch immer bezahlen Tiere mit ihrem Leben dafür, 
dass Tierärzte weder fachgerecht ausgebildet sind, noch sich selbst 
um weitreichendere Kenntnisse bemühen. 
Natürlich gilt das nicht für alle Tierärzte - im Gegenteil, es gibt
ganz viele, die nachlesen und sich um eine adäquate Behandlung
bemühen, aber es sind noch immer viel zu wenige. 

Frontline ist ein Nervengift und ja, es ist äußerst wirksam gegen 
Flöhe, aber vor allem kleine und kranke Igel kostet es das Leben.
SpotOn-Präparate führen sehr häufig zum Exitus - und sind Tabu!

Es kam, wie es kommen musste - keine Maßnahmen konnten 
den Verlauf noch stoppen. Unter schweren Krampfanfällen
verstarb Attila qualvoll bereits eine Stunde später😭

Ich habe weiß Gott schon viele Tiere sterben sehen (müssen), 
vor allem Igel, davon auch einige an Frontline -
und kann nur sagen - das ist der schlimmste Tod 😱


Das letzte Foto kurz bevor er starb 😥



R.I.P kleiner Kämpfer Attila 
🌈🌟😭💔



Es ist bitter, wenn ein erfolgreicher Kampf ums Überleben
durch pure Unwissenheit und/oder Ignoranz
so ein tragisches Ende findet. 
Du hattest ein verdammt kurzes Leben in Freiheit 
und ich hätte mir ein Wiedersehen so ganz 
anders gewünscht 💞



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