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Die Gefahren für unseren einheimischen Braunbrustigel

sind vielfältig und er gerät zunehmend in große Not.

Darum kümmere ich mich mit viel Herzblut bereits seit

über 10 Jahren u.a. um diese bedrohte Tierart.

Fast 500 Tiere wurden mittlerweile aufgezogen, behandelt,

gepäppelt, medizinisch versorgt und überwintert.

Es kostet enorm viel Zeit, Kraft, Geld und jede Menge Nerven,

aber jedes einzelne kleine Leben ist es wert!

Sonntag, 27. Dezember 2020

Update Igel- Notfälle Teil II



Nun endlich das Update II  der Igel-Notfälle 😅


Die Patenbriefe sind dank Nachtschicht bis 5 Uhr morgens
noch alle rechtzeitig rausgegangen und hoffentlich 
alle bei den Paten angekommen. 

Weihnachten gab es für mich eine kleine Pause - 
drei Stunden im engsten Kreis der Family 
und im Anschluss wieder die Igelei.

Die beiden Feiertage wurden genutzt, um mit Hochdruck die 
Außengehege in Angriff zu nehmen. Die Zeit drängt
und einige müssen so langsam in Richtung Winterschlaf. 

Aber zunächst mal die letzten Neuzugänge in 
chronologischer Reihenfolge. 

Am 12.11.20 kam  Heike P. und brachte
einen Igelbub mit 398 Gramm - sie nannte ihn 
Dieter, weil der Kollege mit diesem Namen ihn gefunden hatte.
Wir kennen uns inzwischen gut, da es nicht ihr erster Igel 
ist, den sie zu mir bringt. Sie versorgt mich auch immer 
mit Zeitungen, Kartons und Zewa-Rollen 👍💗



Dieter - immer etwas reserviert und zugeknöpft


Jedenfalls wurde Dieter im Garten einer Altenwohnanlage 
gefunden und musste vorübergehend in einer Papiertonne
zwischengelagert werden - allerdings mit einer Wärmflasche .
Er hatte eine deutliche Hungerfalte, war tagaktiv und hatte
so einiges an "Baustellen" zu bieten. 
Mehrere Behandlungen waren notwendig und noch immer 
ist er nicht soweit, um in den Winterschlaf zu können. 

Inzwischen haben sich Paten gefunden und er heißt
jetzt Pieks 👍
Danke Conni & Wolfgang 😍



 Am 27.11.20 brachte Peter V. seinen dritten Igel- 
der zwar gewichtsmäßig mit 563 g gar nicht so klein war, 
 aber massiven Husten und auch Kokzidien im Gepäck hatte. 

Sparky ist auch immer noch nicht mit allen Behandlungen
durch, aber er nimmt kontinuierlich zu ist auf einem guten Weg. 


Sparky hält sich noch sehr bedeckt 


Am 01.12.20 brachte Tanja S. den kleinen Felix - 
er hatte 487 Gramm und war bei Eis und Schnee
in der Nähe einer Straße unterwegs. 


Auch Felix steckt noch mitten in einer Behandlung -
es ist nicht die erste und ob es die letzte vor dem 
Winterschlaf sein wird, muss sich erst noch zeigen. 

Am 06.12.20 brachten Christa und Nadine K. die kleine Emma 
mit 377 Gramm. Auch bei ihr ging es nicht nur ums Gewicht, 
sondern auch um einen hochgradigen Befall von Capillaria!




Ebenfalls am 06.12.20 - sie gaben sich quasi die Klinke in die Hand -
 kam Rosi K. und brachte die Mausi mit 610 Gramm. 
Rosi hatte am Nachmittag den Artikel im Blicklokal
gelesen und prompt läuft ihr gleich danach
die kleine Mausi vor die Füße. 
Zufälle sind Dinge, die einem "Zufallen" 😉




Mausi fehlten beide Frontzähne und es 
lässt sich nicht erklären, 
wie es dazu gekommen sein könnte. 
Aber auch sonst gibt sie Rätsel auf - mal fressen und mal eher nicht - 
Kotproben i. O.  aber dennoch ist irgendwas nicht, wie es sein soll. 



Am 12.12.20 sprang wieder Peter V. in die Bresche, 
er brachte neben diesen stacheligen Kameraden Mecki,
 der sicher der pflegeleichteste sein wird -
auch noch den kleinen Angelo. 


Eine tolle Handpuppe für den nächsten Besuch
in Kitas oder Grundschulen - Danke Peter 💗


Bei Angelo war die Lage eher dramatisch, 
er wurde von Moni B. 
gefunden - mit gerade mal 241 Gramm.
Auf der Fahrt hierher turnte er noch munter im Auto von Peter 
herum, aber dieser Schein trügt leider oft. 



Denn er verlor rapide Gewicht, konnte nichts mehr bei sich behalten 
und die Kotprobe war die reinste Katastrophe. 
So etwas hatte ich in all den Jahren noch nie gesehen - 
Capillaria ohne Ende. Ein Wurmei neben dem anderen. 
Aber nicht nur, er hatte auch noch Lungenwürmer, 
die noch eifrig zappelten.






Nur gut, dass die Tierärztin trotz Urlaub noch alles 
Notwendige zur Verfügung stellen konnte. 




Selbst die Tierärztin war entsetzt und so war uns beiden klar, dass seine 
Chancen ziemlich gering waren. Trotz Behandlung machte er sich 
am 14.12.20 in der Nacht auf seine letzte Reise.



R.I.P kleiner Zwerg -
wir haben den Kampf leider verloren.

🌈🌟💔😥

Ja - auch das ist Realität, dass es Tiere nicht 
schaffen. Trotz aller Mühen und durchwachten Nächten
wird so mancher Kampf ums Überleben verloren. 
Und die Trauer ist bei jedem kleinen Lebewesen groß 💔

Doch trotz allem müssen die anderen weiter versorgt werden
und bei jeder kleinen Stachelnase laufen die 
Bemühungen auf Hochtouren, dass sie spätestens
 im Frühjahr wieder zurück in die Freiheit kann.

Bereits am nächsten Tag - am 13.12.20 kam der nächste
Notfall - ein Igelweibchen mit 396 Gramm, 
die von Jutta O. in Niederstetten bereits tagelang beobachtet wurde.




Sie bekam den Namen Angelina und zunächst waren die
Kotproben ohne nennenswerten Befund. 
Nach wenigen Tagen war ein deutlicher Husten zu hören, aber das war 
längst nicht alles. Fressverhalten und die Gewichtsentwicklung ließen 
noch weitere Baustellen vermuten. 
Ein winziges Stückchen Kot in dunklem Grün brachte 
dann ein erschreckendes Ergebnis:



Auf den beiden ersten Fotos kann man noch die Form eines Darmsaugwurms 
erkennen, gefüllt mit Eiern. Im dritten Foto sieht man durch 
eine stärkere Vergrößerung die Wurmeier wesentlich größer
und auch die Mengen. 

Ein Befall mit dem  Darmsaugwurm verläuft ohne Behandlung 
immer tödlich und ist nicht ohne weiteres im Kot nachweisbar. 
So deutlich und in diesen Mengen hatte ich bisher auch noch keine Probe.
Er bohrt sich in die Darmwände und verursacht innere Blutungen.
Hier ist mit Sicherheit eine Wiederholung der Medikation angezeigt und
es bleibt zu hoffen, dass die Kleine alles gut übersteht. 

 

Last but not least kam am 16.12.20 von Frau T. aus Niederrimbach
die kleine Rika - die weder Fressen noch Winterschlafen wollte.
Sie hat von 850 wieder auf knapp über 600 Gramm abgenommen - 
kein gutes Zeichen. Nun schauen wir nochmals genauer, 
was bei ihr im Argen liegen könnte. 
 

Rika 645 Gramm

Wir stehen schon länger in telefonischen Kontakt und der zweite Igel
ist bei Frau T. bereits dabei, sich in den Winterschlaf 
zu begeben. Alle Achtung, dass sie sich so rührend
um die kleinen Stachelritter kümmert. 


Mittlerweile sind Frieda und Mo bereits im 
Wohnzimmer in den Winterschlaf gegangen - sie stehen
bereits seit einiger Zeit beide auf dem Balkon und
haben als Alttiere wohl keinerlei Probleme,
zeitig den Winterschlaf anzutreten. 

Bei den Jungtieren läuft es da eher schleppend.
Hermine bei Rita ist mittlerweile wieder wach
auch Yuri bei Daniela hat sich wieder 
blicken lassen. 

Selina und Ayame haben bei Rosi erstmal den Pferdestall
aufgemischt und munter die Boxen getauscht 😆
Inzwischen hat Leo alles gesichert und jeder sitzt
getrennt in Bergen von Stroh 👍


Auf dem Weg zu Rosi & Leo in einem kleinen Dorf - 
cool 👍


Zu guter Letzt noch ein kleiner Einblick, 
wenn Theo sich über seine geliebten Hühnerflügel hermacht 😋





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