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Die Gefahren für unseren einheimischen Braunbrustigel

sind vielfältig und er gerät zunehmend in große Not.

Darum kümmere ich mich mit viel Herzblut bereits seit

über 10 Jahren u.a. um diese bedrohte Tierart.

Fast 500 Tiere wurden mittlerweile aufgezogen, behandelt,

gepäppelt, medizinisch versorgt und überwintert.

Es kostet enorm viel Zeit, Kraft, Geld und jede Menge Nerven,

aber jedes einzelne kleine Leben ist es wert!

Montag, 11. März 2019

Bericht über Igel im Tauberpegel 2019



                    
Naturschutzgruppe Taubergrund e.V.                                                                                                                Seite 







Der Igel –                                         
erdgeschichtlich gehört er zu den ältesten Säugetieren unserer Erde. Er ist dämmerungs- und nachtaktiv, ein Insektenfresser und hält Winterschlaf.
Igel verfügen über einen hervorragenden Geruchssinn und ihr Gehör reicht weit bis in den Ultraschallbereich hinein. Ihr Sehvermögen dagegen ist nur mäßig ausgeprägt.
Eine Besonderheit ist das Jacobsonsche Organ, ein zusätzliches Sinnesorgan, welches den Igel veranlasst, schaumigen Speichel unter großen Verrenkungen auf seinen Rücken zu spucken. Diese Eigenart der Igel hat natürlich nichts mit Tollwut zu tun.
Die manigfaltigen Eingriffe in unsere Natur bringen den Igel immer mehr in Not. Das Verschwinden von Hecken als Unterschlüpfe und den rapiden Rückgang der Insekten, seinen natürlichen Nahrungstieren, erschweren den kleinen Stachelkobolden zunehmend das Überleben. Lag die Lebenserfahrung eines Igels früher bei 7 – 8 Jahren, so erreicht er heute meist nur noch ein Lebensalter von 2 – 4 Jahren.
Die Gefahren sind vielfältig – allzu aufgeräumte Gärten, der Einsatz von Chemie nicht nur in der Landwirtschaft, Rasenmäher, Tellersensen, Laubsauger, sowie Zäune, Netze, Gruben und Kellertreppen. Auch Teiche, Plastikmüll, Müllsäcke und last but not least Mäuse-bzw. Rattenfallen und Giftköder. Nicht zu vergessen die Garten – und Brauchtumsfeuer und natürlich der Straßenverkehr.
Ein naturfreundlicher Garten, der auch den einheimischen Insekten eine Kinderstube und Nahrungsquelle bietet, sowie durchlässige Zäune, liegengebliebenes Laub und im Sommer diverse Wasserschälchen wären schon eine große Hilfe für die kleinen Stachler. Auch das Zufüttern in nahrungsarmen Zeiten rettet so manches Igelleben. Dabei gilt es zu beachten, dass niemals Milch gegeben werden darf, denn Igel sind hochgradig Lactoseintolerant!  Sie sind Insektenfresser und ihre natürliche Nahrung sind Laufkäfer, Ohrwürmer, Larven von Faltern, Regenwürmer, andere Insekten und auch Schnecken. Igel fressen kein Obst oder Gemüse und sind keine Nager.
Ihr Nahrungsspektrum verrät bereits, dass für sie im Winter keine natürliche Nahrung verfügbar ist. Somit bereiten sie sich im Herbst auf den Winterschlaf vor. Zuerst gehen die Igelmännchen – oft schon im Oktober- in den Winterschlaf, dann folgen die Weibchen und als letztes die Jungtiere, die häufig noch bis zum Frosteinbruch auf Futtersuche sind.

Dies hängt auch damit zusammen, dass die Hauptwurfzeit in Deutschland zu 80 % im August und September liegt, je nach Witterung und Klima in der Region.

Um das nötige Winterschlafgewicht zu erreichen, welches zwischen 600 und 800 Gramm liegt, muss sich der kleine Stachelritter noch ordentlich Fettreserven anfressen. Bei den heutigen Gegebenheiten kein leichtes Unterfangen.
Der Winterschlaf ist kein gewöhnlicher Schlaf, denn sämtliche Körperfunktionen werden auf ein Minimum herabgesetzt. So wird die Herztätigkeit von ca. 180 Schlägen pro Minute auf etwa 8 Schläge pro Minute verringert, sie atmen lediglich 3-4mal anstatt 40-50mal pro Minute und die Körpertemperatur sinkt von 36 Grad auf 5 Grad ab. Der Gewichtsverlust eines Igels während des Winterschlafs beträgt 20-40 % seines Körpergewichts.
Immer mehr Igel sind immer häufiger auf menschliche Hilfe und Unterstützung angewiesen. Doch Vorsicht –
              Nicht jeder Igel braucht Hilfe – aber jede Hilfe muss richtig sein!
Igel stehen unter Naturschutz und dürfen nur aus dringlichen Gründen aufgenommen werden. Sie müssen sach- und fachgerecht versorgt werden und im Anschluss unverzüglich wieder in die Freiheit entlassen werden.
Die Grundregeln für Igel-Finder sind nicht kompliziert: Finger weg von in der Dämmerung oder nachts entdeckten Igeln mit klaren Knopfaugen, sie gehören in die Natur. Tagsüber gefundene Igel sind unabhängig vom Gewicht fast immer sehr krank und in großer Not und müssen in fachkundige Hände. Hier gilt es zu beachten, dass längst nicht jeder Tierarzt über umfangreiches Wissen bezüglich Igeln verfügt. Hilfestellung zu allen Themen findet man unter www.Pro-Igel.de.
Gut erkennbare Merkmale über die Hilfsbedürftigkeit von Igeln sind auch, wenn sich die runden Knopfaugen zu kleinen Schlitzen verengt haben, die eigentlich hinten dickeren Tiere fast walzenförmig sind oder der normalerweise unsichtbare Hals durch eine Hungerfalte erkennbar wird. Weitere Anzeichen sind im Kot ablesbar: ist der grünlich, schleimig oder gar blutig, ist höchste Eile geboten.
Ebenso benötigen Igel Hilfe, wenn sie im Oktober unter 350 Gramm wiegen oder Mitte November noch unter 500 Gramm auf die Waage bringen oder bei Dauerfrost, Schnee und Eis unterwegs sind. Eine Behandlung oder Fütterung darf nur erfolgen, wenn das Tier aufgewärmt ist. Links, Infos und Hilfestellung findet man auch auf meinem Blog: Igeline + Co >  http://aisleng.blogspot.com <
Verfasser: Christine Kilimann


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