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Die Gefahren für unseren einheimischen Braunbrustigel

sind vielfältig und er gerät zunehmend in große Not.

Darum kümmere ich mich mit viel Herzblut bereits seit

über 10 Jahren u.a. um diese bedrohte Tierart.

Fast 500 Tiere wurden mittlerweile aufgezogen, behandelt,

gepäppelt, medizinisch versorgt und überwintert.

Es kostet enorm viel Zeit, Kraft, Geld und jede Menge Nerven,

aber jedes einzelne kleine Leben ist es wert!

Freitag, 30. Juni 2017

Ein weinendes und ein lachendes Auge .....





Der Sommer macht Pause und das Wetter ist sehr moderat -
einige Regengüsse, aber auch sonnige Abschnitte.
Es ist Siebenschläfer-Zeit und man darf gespannt sein, 
was die nächsten Wochen bringen werden.
Hitzerekorde vermutlich eher nicht, aber
lassen wir uns überraschen.

Gestern habe ich OLE beerdigt und die Gedanken
darum haben mich den ganzen Tag begleitet.


Heute Morgen dann der Schock - direkt vor 
dem Haus - schon wieder ein toter Igel  😭


Ebenfalls ein Männchen, aber einiges kleiner
als OLE und ohne Markierung.
Es ist echt ein Jammer und furchtbar deprimierend.

R.I.P  kleiner Stachelritter 😢


Doch bei aller Traurigkeit um jedes einzelne Leben
dieser kleinen stacheligen Kobolde, 
so gibt es doch auch ein lachendes Auge ......

....nämlich dann, wenn sie des nachts eifrig 
durch den Garten wuseln -
wie eben auf meinem allabendlichen Rundgang.

Unter anderem hab ich Rusty unter der Obstkiste 
entdeckt, natürlich beim mampfen 😉
Er ist inzwischen eine stattlicher Igelmann geworden.

Ice-Rusty
Vor einigen Tagen habe ich ihn ebenfalls dort gefunden, 
allerdings am späten Vormittag. Er muss wohl eine anstrengende
Nacht gehabt haben und hat sich dann völlig erschöpft neben
den Futternapf gelegt. Immerhin gab es hier schon das eine 
oder andere Igelkarussell und da mischt er sicher mit.


Rusty - ein bildhübscher Igelmann


Ein besonders kräftiger Igelmann lief mir auch noch vor die
Füsse - eilig auf dem Weg in eines der Futterhäuser.
Er hat keine Markierung und wiegt sage und schreibe
1.688 Gramm! Ein richtiges Schwergewicht und das lässt sich 
auch gut an seinem Doppelkinn erkennen....😎


Allerdings fällt das nicht ins Gewicht, wenn er los läuft, 
dann merkt man nichts von Schwerfälligkeit - 
er ist flink und flott auf und davon.


Ausgerollt sieht er auch gar nicht mehr so 
propper aus ;-)


Und so füllt sich mein Notizbüchlein der Igelsichtungen
nach und nach und tröstet etwas über die
traurigen Kapitel ........



Mittwoch, 28. Juni 2017

R.I.P OLE 😢

OLE kurz vor seiner Auswilderung
(Leider gibt es kein Profilfoto von ihm)


OLE - wurde als kleiner Igelmann am 11.05.2016
mit 493 Gramm auf der Wiese im Garten gefunden.
Er war übersät mit Zecken und hatte die üblichen
Verdächtigen - Husten und grünen Kot.

Eine Behandlung war unumgänglich und er war
und blieb immer ein scheuer Vertreter seiner Gattung.
Anfang Juli 2016 ging er mit etwas "Reisespeck" in die Freiheit. 
Gerade noch rechtzeitig, um den Sommer und die Natur zu nutzen und zu genießen.

Auch in diesem Frühjahr lies er sich wieder im Garten blicken.
Das letzte Mal wurde am 15.06.2017 dokumentiert,
dass er, von ein paar wenigen Zecken abgesehen, mit 1.225 Gramm
den Winter wohl gut überstanden hat und gut genährt ist.

Heute Vormittag fand ich ihn eine Straße unterhalb, direkt neben dem 
Bordstein. Äußerlich waren keine Verletzungen zu sehen, 
aber vermutlich wurde er von einem Auto erfasst..... !?!

Erst am Sonntag hatte ich bereits ein stattliches Igelmännchen
von der Straße geholt, welches in einem Nachbarort 
ebenfalls überfahren wurde

Es ist jedesmal einfach nur traurig, wenn man 
sieht, wie viele dieser stillen Gesellen
auf den Straßen ihr Leben lassen.


Seine blaue Markierung war auf dieser Seite 
nur schwach, aber auf der anderen deutlich zu erkennen.


Nun ist er wieder zurückgekehrt in den Garten, in dem er einst 
gefunden wurde. Er hatte ein verdammt kurzes Leben 😢

R.I.P    OLE



Donnerstag, 15. Juni 2017

Es brummt und summt ......



....der Sommer im Garten lässt nicht auf sich warten. 
Die warmen Sonnentage überwiegen und die 30 Grad -Marke
wird auch heute wieder erreicht.

Im Garten ist einiges geboten.
So haben sich zu den Erdhummeln inzwischen noch weitere Hummeln gesellt.
Ein Streifen von einem künstlichen Lammfell lag
eigentlich zur Entsorgung auf dem Balkon -



bis ihn die Hummeln als Nest für sich entdeckt haben.

Es gibt in Deutschland um die 36 Hummelarten, 
wobei einige davon bereits sehr selten geworden sind.
Hummeln stehen unter strengem Schutz und sind
Nützlinge für den Garten und die Pflanzen.
Auch sind sie für gewöhnlich friedlich.

Im kommerziellem Obst- und Gemüseanbau werden
sie als Bestäubungsinsekten  eingesetzt und haben damit einen hohen
wirtschaftlichen Anteil - vor allem beim Treibhausanbau von Tomaten.
Dafür werden jährlich weltweit Millionen von Hummelnester künstlich
aufgezogen und an Gemüsebauern versendet. Die wichtigste Art
ist hier dabei die Dunkle Erdhummel. 

Hummeln leben nur einen Sommer, bis etwa September und nur die begatteten
 Jungköniginnen überwintern um im kommenden Frühjahr allein
einen neuen Staat zu gründen. Im Gegensatz zu den Honigbienen, die erst bei 
10 Grad Außentemperatur ausfliegen, fliegen die Hummeln bereits ab 2 Grad aus.

Es ist äußerst spannend, mal nachzulesen, wie so ein Hummelstaat entsteht -
  einfach mal googeln. Ihr werdet staunen - versprochen.

Die Königin, die den ganzen Staat aus dem Nichts aufgebaut hat,
stirbt am Ende, weil sie selbst keine Arbeiterinnen mehr produziert,
die sie mit Nahrung versorgen ....
dafür ist die Nachkommenschaft gesichert ....



Im Hintergrund das Einflugsloch

Ein kurzer Blick ins Nest
Die Bildqualität lässt zu wünschen übrig, aber die Fotos sind mit dem 
Handy entstanden. Wollte die Tiere auch nicht allzu lange bei ihrer Brutpflege stören.
Nun bleibt dieses Restfell für die Hummeln reserviert und eine 
kleine Stärkung in Form von Himbeerhonig mit Wasser steht auch bereit 😊


Hummeltaugliches Nest for ever ;-)






                                                                                                                                                               


         





Weitere Tiere versuchen sich hier häuslich einzurichten ....
allerdings hielt sich meine Begeisterung zunächst in Grenzen,
denn unter dem Rolladen am Küchendachfenster - keine gute Idee. 





Das hat die Wespe wohl nach kurzer Zeit auch so gesehen 
und ist flugs umgezogen - 



unter den Fenstersims vom Schlafzimmerfenster.
Hier stört sie keinen und hat Platz genug für das Nest.

Ja - und dann gab es noch diesen Besucher auf dem Balkon.
Vermutlich angelockt durch das Vogelfutter fand 
sie es doch ganz gemütlich hier oben.

So putzig sie auch sein mag, so muss sie nun 
doch zurück in den Garten!
Dort findet jetzt auch ausschließlich die
Vogelfütterung statt!






















Inzwischen ist sie umgesiedelt und das Futter in der Falle bleibt 
bereits seit Tagen unberührt  *erleichtert bin*
Mit etwas Glück landet sie auch nicht gleich in den 
Pfoten der hier lebenden Katzen.


Und damit die Tiere futtertechnisch nicht zu kurz kommen, 
blüht es auch an allen Ecken und Kanten im Garten .....
















Wasser marsch in der Kräuterspirale, denn ohne Plätschern wäre es nur halb so schön 😉



Montag, 12. Juni 2017

Die beiden letzten "Mohikaner" 😄


Vollmond



Nach einer Abkühlung wird es nun wieder wärmer.
Am Samstag gingen die letzten beiden "Mohikaner" in die Freiheit.
Ihr Husten und die Behandlung hatten zunächst verhindert,
dass sie schon früher ihre Freiheit genießen konnten.
Als es dann soweit war, spielte das Wetter nicht mit, denn 
es regnete in Strömen - ein Wetter, welches Igel nicht unbedingt besonders mögen.


Verflixt und zugeknöpft 😊

Beide haben etwas gemeinsam - sie ließen sich definitiv
nicht dazu überreden, mal aus ihrer "Stachelburg" herauszuschauen. 


            
Franco
          
Franca 

So lange hatte sich noch in keinem Jahr die Auswilderung ausgedehnt - 
aber was ist schon normal. Auch der letzte Winter war 
so ganz anders als sonst ........
Bei fast allen Igeln wurde der Winterschlaf ständig unterbrochen,
mal schlafen dann wieder wach und wieder schlafen .....
so ein hin und her gab es noch nie zuvor.
Einzig Foxi hat bis fast Mitte Mai Winterschlaf gehalten  - 
und zwar durchgehend. Auch das ist ein Rekord! 

Foxi


Die Igelhäuser werden nach wie vor regelmäßig besucht und auch
das Futter findet noch reißenden Absatz.
Dennoch sind wohl schon einige Kameraden abgewandert
und so finden sich nur noch wenige bekannte Stachelträger bei
meinen nächtlichen Rundgängen.
Unter anderem hat sich auch Rusty und Tabea mal wieder
blicken lassen. Gewichtsmäßig haben beide zugelegt *freufreu*


Das Wetter hält sich auch nicht so ganz an die "Spielregeln" 
und macht was es will.
Derweil wechselt es von heiß bis kühl, 
und von trocken bis naß ........

- aber Hauptsache, es füllt dem Bauern
Scheun und Fass.  😉



Kräftiger Wolkenbruch -



und danach ein doppelter Regenbogen - wow





Mittwoch, 7. Juni 2017

Bye bye Luna 💓

Luna 💓

Wir haben bereits Juni und es ist längst Zeit,
alle Igel in die Freiheit zu entlassen.
Luna - bereits seit 2012 in und um meinen Garten-
hat eine Dauerschädigung der Atemwege.
Ende März wurde sie unmittelbar nach
ihrem Winterschlaf gefunden,
behandelt und aufgepäppelt.

Erstaunlich gut hat sie gefressen und sich erholt.
Es wurde nochmals eine Kotprobe in ein Labor 
geschickt, um einen starken Befall von Lungenwürmern 
auszuschließen. Ihre Atmung ist alles andere als normal.
Häufig "zieht" sie nur und kann offenbar auch nicht abhusten. 

Eine Behandlung von Lungenwürmern erfolgt mit Levamisol, 
welches zweimal im Abstand von 48 Stunden exakt dosiert 
gespritzt werden muss. Begleitend sollte immer ein Schleimlöser,
 wie z.Bsp. Bisolvon, gegeben werden, der das abhusten der 
abgestorbenen Lungenwürmer erleichtert. 
Igel können sonst daran ersticken.

Diese große Sorge stand im Raum, denn bei 
einem positiven Befund wäre eine Behandlung unumgänglich gewesen.
Zur großen Erleichterung lag kein Befall vor 😅

Nun hieß es also wieder Abschied nehmen und die 
tapfere kleine Lady in die Freiheit ziehen zu lassen.
Da das Wetter ziemliche Kapriolen machte,
war sie noch einige Tage in einem Freigehege untergebracht.

Als sich die Wetterlage für ein paar Tage stabilisiert hat,
war am 04.06.17  der Tag, um BYE BYE zu sagen.

Da sämtliche Unterschlüpfe im Garten täglich belegt sind,
wurde für sie eine weitere Igel-Unterschlupf-Möglichkeit geschaffen.
Zur Not können hier auch mehrere Stachelkugeln
den Tag verschlafen 😉

Unter dem Spielhaus wurde der ehemalige Sandkasten mit
Stroh zum Unterschlupf umfunktioniert 

Ich hoffe sehr, dass sie auch diesen Sommer in Freiheit
genießen und unversehrt  in und um meinen
Garten leben kann.

Im Laufe der Jahre ist sie mir doch sehr ans Herz gewachsen
und die Freude ist in jedem Jahr riesig, wenn sie wieder auftaucht.
Da fällt es auch einen Tick schwerer, sie in eine Welt zu entlassen,
die inzwischen doch sehr geprägt ist von Gefahren und Rücksichtslosigkeiten
für diese und viele anderen Tiere. 


Zeitgleich ging auch Finchen in die weite und freie Welt.


Finchen 

Ihre Auswilderung verzögerte sich, weil sie nach ihrem
Winterschlaf erneut behandelt werden musste.
Allerdings zieht sie es im Moment noch vor, weiterhin in ihrem
Schlafhaus wohnen zu bleiben, obwohl der Zaun längst entfernt wurde.
Irgendwann wird auch sie sich aufmachen, um neue Gefilde zu
entdecken und wer weiß, ob sie danach wieder mal hier erscheint.......



Herrlicher Klatschmohn - auch wenn's nicht alle mögen -
 i love it!