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Die Gefahren fĂŒr unseren einheimischen Braunbrustigel

sind vielfĂ€ltig und er gerĂ€t zunehmend in große Not.

Darum kĂŒmmere ich mich mit viel Herzblut bereits seit

ĂŒber 10 Jahren u.a. um diese bedrohte Tierart.

Fast 500 Tiere wurden mittlerweile aufgezogen, behandelt,

gepĂ€ppelt, medizinisch versorgt und ĂŒberwintert.

Es kostet enorm viel Zeit, Kraft, Geld und jede Menge Nerven,

aber jedes einzelne kleine Leben ist es wert!

Dienstag, 21. MĂ€rz 2023

Paco der Pechvogel 😅🙏


 
Trotz kalter NĂ€chte, ist der FrĂŒhling nicht mehr aufzuhalten.
Und offen gestanden - ein bisschen Farbe in der 
Natur gepaart mit ein paar Sonnenstrahlen
erhellt auch die GemĂŒter đŸŽ¶đŸ’ƒ

Aber wie immer im Leben, gibt es zwei Seiten der Medaille.
FĂŒr die WinterschlĂ€fer kommen die warmen Temperaturen  noch 
viel zu frĂŒh und auch der Nestbau der Vögel hĂ€tte sich 
besser noch etwas Zeit gelassen. 
Sind die Jungtiere erstmal da, wird sich die Suche 
nach Insekten fĂŒr die Brut u.U. schwierig gestalten. 

Lange Rede kurzer Sinn - der erste aufgewachte, freilebende Igel
ist im Garten aufgetaucht 😓
In weiser Voraussicht wurde ein Futterhaus bereits wieder mit
etwas Trockenfutter bestĂŒckt und siehe da - die ersten 
Hinterlassenschaften hatten ihn verraten. 
In der folgenden Nacht wurde natĂŒrlich Nassfutter gereicht.
Bereits 2 Tage spĂ€ter konnte er um 23:00 Uhr gesichert werden. 

NatĂŒrlich hĂ€tte man jetzt einfach weiter Futter reichen können, 
aber erfahrungsgemĂ€ĂŸ sollte man sich die ersten 
Aufwachkandidaten genauer anschauen. 
Bei Paco waren die Baustellen sofort offensichtlich. 


Unschwer ließ sich die Verletzung der Zehe am rechten Vorderfuß
erkennen. Die Kralle fehlte und die Wunde war total verdreckt.
Auf dem Foto ist sie bereits etwas gereinigt. 

Paco tauchte am 04.05.21 um 2:20 mit 744 Gramm
zum ersten Mal in meinem Garten auf. 
Damals brachte er schon etliche Baustellen mit und musste 
mehrfach behandelt werden. 

Das hat sich ĂŒber die Jahre auch nicht geĂ€ndert. 
Jedes Jahr aufs Neue lĂ€sst er sich finden und ist behandlungsbedĂŒrftig. 
Auch ein Zeichen dafĂŒr, dass das Umfeld und die Natur 
nicht mehr das hergibt, was diese Spezies zum Leben braucht. 

Paco lebt rund um mein GrundstĂŒck und taucht also immer 
wieder mal auf. Die 873 Gramm, die er nach dem Winterschlaf noch 
hat, sind kein schlechtes Gewicht, aber sein Stachelkleid
zeigt doch, dass er als ausgewachsener Igelmann untergewichtig ist. 

Zu seiner fiesen Wunde am Zeh kommt noch ein gruseliger Husten.
Immerhin nimmt er gern das Futter an und lĂ€sst nichts ĂŒbrig. 


Beim ersten Besuch beim Tierarzt sah die Zehe nach tĂ€glichem 
sĂ€ubern und salben gar nicht so schlecht aus. 
Dennoch war ein Antibiotikum angezeigt. 
Nach Tagen zeigte sich aber dann, dass die Spitze des Zehs 
durch einen tiefen Schnitt fast abgetrennt war, eiterte und sich
bereits nekrotisches Gewebe zeigte. 
Der erneute Besuch beim Tierarzt war also dringend erforderlich. 

Das abgestorbene Gewebe musste entfernt werden und 
dafĂŒr wurde Paco in eine kurze Narkose gelegt. 
Zum GlĂŒck verfĂŒgt der Tierarzt jetzt ĂŒber die Möglichkeit, 
die Tiere durch einatmen eines Mittels zu betĂ€uben 👉
Das hat den großen Vorteil, dass das Tier nicht allzu lange
in Narkose bleiben muss und die schwierige Dosierung beim 
Spritzen entfĂ€llt. 

Paco war kurz nach dem Eingriff gleich wieder wach, 
die Wunde wurde vernĂ€ht und wurde mit Silberspray abgedeckt. 
Das hatte er allerdings bereits abgepfrimelt, 
bis wir zu Hause waren. 🙈




Durch seine stĂ€ndigen Baustellen ist er echt ein kleiner 
Pechvogel, der aber immerhin soviel GlĂŒck 
im UnglĂŒck hat, dass er bisher immer 
rechtzeitig gefunden wurde 😅

Nun bleibt zu hoffen, dass sich keine EntzĂŒndung entwickelt
und weiter in den Fuß aufsteigt - 
das sind dann oft die Kandidaten, bei denen die FĂŒĂŸchen 
leider hĂ€ufig nicht mehr zu retten sind. 
Mit einem amputierten Vorderbein kann ein Igel 
in Freiheit nicht wirklich ĂŒberleben. 

Also ist jetzt DaumendrĂŒcken angesagt, damit Paco einen 
weiteren Sommer in Freiheit leben kann. 







Die Deutzia hat bereits im Januar
geblĂŒht, aber sie hĂ€lt sich tapfer












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