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Die Gefahren für unseren einheimischen Braunbrustigel

sind vielfältig und er gerät zunehmend in große Not.

Darum kümmere ich mich mit viel Herzblut bereits seit

über 10 Jahren u.a. um diese bedrohte Tierart.

Fast 500 Tiere wurden mittlerweile aufgezogen, behandelt,

gepäppelt, medizinisch versorgt und überwintert.

Es kostet enorm viel Zeit, Kraft, Geld und jede Menge Nerven,

aber jedes einzelne kleine Leben ist es wert!

Dienstag, 18. August 2020

Showtime bei Familie Igel

 




Seit 06.08.20 lebt nun die Igelfamilie in ihrem Außengehege
in meinem Garten. Eine echte Herausforderung war 
und ist die fürchterliche Hitze mit 35 Grad plus 🌞

Damit sich Mama Schneewittchen vom Schock der Umsiedlung
erholen kann, wurde so wenig wie möglich gestört.
Wasser und Futter frisch in den Vorraum der Villa Lilliput -
Sonnenschirm und Strohmatten gegen die sengende Sonne !
Ein großes nasses Handtuch und simulierter Regen im Gehege
sollten ebenfalls etwas Kühlung bringen. 

Ein Thermometer im Innern machte dennoch deutlich, 
wie heiß es tatsächlich im Nest wurde!
 😰
Eine letzte Möglichkeit war noch, den Zwischenraum
der Kartonverkleidung zu nutzen und Kühlakkus
zu platzieren.  So konnten einige Grad runtergekühlt werden, 
ohne dass die Igel direkt damit in Kontakt kamen. 

Schneewittchen ist eine tolle Igelmama und leerte ihren Napf
mit 200 Gramm in jeder Nacht komplett. 
Um aber sicher zu gehen, dass nicht eines der Zwerge
zu kurz kam, war nun doch mal Wiegen angesagt.
Um den Stress so gering wie möglich zu halten, 
kam die ganze Familie in eine Transportbox.

Alle wurde der Reihe nach gewogen und die Zwerge farbig 
markiert. So lässt sich gut erkennen, wer z. Bsp. tagsüber
draußen rumläuft oder wie sich jeder Einzelne entwickelt. 

Und hier sind die glorreichen Sieben:

Vom Gewicht haben sie sich super entwickelt und Mama
hat einen tollen Job gemacht 👍💗



                 166 Gramm  

                                        
        
                      151 Gramm     


 158 Gramm 




168 Gramm



184 Gramm 


169 Gramm



152 Gramm 


Alle sieben haben ordentlich zugenommen. Was das Geschlecht angeht,
so sieht es so aus, als kämen auf 5 Weibchen 2 Männchen-
aber ganz sicher erkennen lässt sich das besser, wenn sie 
noch etwas größer sind 😎





Schneewittchen selbst bringt ebenfalls noch 1107 Gramm 
auf die Waage und hat damit auch noch ein ganz passables Gewicht.
Inzwischen dürfte auch die Befürchtung, dass sie einen 
Darmverschluss entwickeln könnte, vom Tisch sein. 
Die Gefahr war durchaus gegeben, da in und um ihr Nest 
ja sehr viel davon verstreut war. 
Etwas mehr Öl im Futter war das einzige, was mir blieb
und immer die Hoffnung, dass die Kleinen noch nicht mitfuttern, 
weil es bei ihnen sehr schnell zu Dünnpfiff führen könnte.
😅

Zügig kam die ganze Familie wieder zurück in ihr Nest -
mit der Hoffnung, dass der Stress und der Protest
der Mama sich bald wieder legen wird. 

Doch der Schock folgte am nächsten Tag 😮
Morgens wurden sehr leise die Futternäpfe entfernt, 
die erstaunlicherweise nicht ganz leer waren.
Mittlerweile gibt es zwei Näpfe mit 200 und 100 Gramm - 
da vermutlich die Zwerge sich langsam auch für 
feste Nahrung interessieren.
Schnell noch frisches Wasser rein und wieder 
den Deckel zu. Das Nest selbst bleibt unberührt. 

Tagsüber mehrfach geschaut - keines der Kleinen wuselt draußen 
herum  - grundsätzlich ein gutes Zeichen. 
Abends beim Futter reinstellen erscheint es aber doch erstaunlich 
still im Häuschen und ein Blick ins Nest sorgt für blankes 
Entsetzen 😱
Bis auf Greeny ist das Nest leer .......
der Puls steigt - das Gehege wird abgesucht - 
kein weiterer Igel zu finden. 
Der Schweiß bricht aus  - und das liegt diesmal nicht an der Hitze 🙈

Wie konnte das sein ??????? Hat Schneewittchen die
Igelkinder aus dem Gehege gebracht ?! - Unmöglich, 
selbst wenn sie den Zaun überwindet - niemals schaffst sie das 
mehrfach  mit einem Jungtier ......
Hat ein größeres Tier hier zugeschlagen? Ein Fuchs wurde
öfter mal gesehen und auch ein UHU war schon mal 
auf der Überwachungskamera !?!
Keinerlei Spuren, die darauf hindeuten .....

Hat jemand die Igelfamilie aus dem Nest geholt und Greeny dabei übersehen??
Unvorstellbar  - aber wer weiß schon, wozu manche Menschen fähig sind - 
schließlich muss es doch eine Erklärung geben. Nachdem schon 
Gift an einem Baum gefunden wurde, kommt man schon auf 
so manche Idee. Trotzdem - eher nicht wirklich vorstellbar. 

Tief durchatmen - Greeny in Sicherheit gebracht - sprich in eine 
Transportbox gesetzt und mit Futter und Wasser versorgt. 
Die Suche geht weiter - wo ist Schneewittchen und ihre 
restlichen sechs Zwerge??????

Solange ich mich nun schon um Igel kümmere, so etwas 
hatte ich bisher noch nicht erlebt. Panik macht sich breit
und vermutlich stand mir der Schock ins Gesicht geschrieben. 
Vielleicht sollte ich mal die Überwachungsvideos der letzten Nacht 
sichten, denn die Vermutung erhärtet sich, dass die Igelfamilie
bereits in der Nacht verschwunden sein muss. 
Darum war auch das Futter nicht komplett gefressen. 

Also erneut das Gehege checken - gibt es irgendwo ein Loch 
oder eine Lücke. Bevor die Familie eingezogen ist, wurde
zwar alles geprüft, aber wer weiß!?!
Unten wurde sogar nochmals ein Gitter eingesetzt, 
damit die Kleinen sich nicht im ursprünglichen Hasendraht
verheddern können. 


Und dann - ERLEICHTERUNG !!!
Was als Sicherung gedacht war, hat Schneewittchen als neuen 
Zufluchtsort gewählt - wie auch immer sie das geschafft hat.
Mit der Taschenlampe konnte ich nur ein paar Stacheln
erkennen - und da sass die ganze Familie - außer Greeny, 
den Mama wohl vergessen hatte - eng gepresst
hinter dem Gitter.

Sie hatte wohl nach der Aktion mit dem Wiegen das dringende
Bedürfnis, ihre Jungen in "Sicherheit" zu bringen. 
Ob sie da allein wieder raus gekommen wären, bleibt fraglich.
Der Pfeil zeigt, wo genau die Stachelnasen saßen - 
zwischen dem Gitter und dem Zaun dahinter -
eingequetscht und bewegungsunfähig. 

Oh Mann - das war der Schock meines Lebens und es zeigt
doch wieder, sie sehr das Eingreifen die Tiere 
stresst und sie zum handeln treibt 
und sei es auch noch so unvernünftig. 

Das Gitter wurde entfernt - der Draht soweit kontrolliert, 
dass im Grunde nichts passieren kann. 
Vorerst kein Wiegen oder sonstige Störungen - 
damit sich Mama entspannen kann. 




Da zeigt sich doch, dass es nicht allein mit Futter hinstellen getan ist. 
Die Verantwortung für die Tiere bringt so manche Aufregung
mit sich. Mir ist durchaus bewusst, dass sich viele 
Menschen wesentlich weniger Gedanken um die Tiere 
machen würden - aber ich kann es nur ganz oder gar nicht.
Thats me 😉



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Noch ein kurzer Hinweis in eigener Sache - 
bitte das Copyright beachten. 
Dies gilt für alle Texte und sämtliche 
Bilder dieses Blogs.
Näheres dazu findet Ihr auf der rechten Seite
unter meinem Profil. 

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4 Kommentare:

  1. Mein Puls ist tatsächlich hochgegangen, als die Igel nicht mehr auffindbar waren, hat sich wie ein Krimi gelesen 😅 ein glück sind alle wohlauf!
    Du leistestst mal wieder enorm tolle Arbeit!!!!!

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  2. Ganz lieben Dank Lisa ��
    Du kannst Dir nicht vorstellen, wie erleichtert ich war, als ich sie endlich gefunden hatte! Hab echt keine Ahnung, wie sie es geschafft hat, hinter dieses Gitter zu kommen - links und rechts war alles mit Steinen gesichert !?! Unfassbar ��

    Du weißt ja, die Mühe lohnt sich, wenn sie dann alle mit guten Voraussetzungen wieder zurück in die Freiheit dürfen - das ist der größte Lohn ��

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  3. Keine Ahnung, warum in meinem Text die Emojis nie korrekt angezeigt werden 😖😖 - oder nur in Einzelfällen *grübelstaun*

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