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Die Gefahren für unseren einheimischen Braunbrustigel

sind vielfältig und er gerät zunehmend in große Not.

Darum kümmere ich mich mit viel Herzblut bereits seit

über 10 Jahren u.a. um diese bedrohte Tierart.

Fast 500 Tiere wurden mittlerweile aufgezogen, behandelt,

gepäppelt, medizinisch versorgt und überwintert.

Es kostet enorm viel Zeit, Kraft, Geld und jede Menge Nerven,

aber jedes einzelne kleine Leben ist es wert!

Samstag, 12. August 2017

Hilfloses Igelbaby Stanley

Stanley -ganze 89 Gramm bringt der kleine Zwerg auf die Waage

Das Wetter erinnert eher an Herbst als an Sommer - 
es regnet und hat tagsüber 15 Grad 🌂

Das hätte dem kleinen Zwerg, genannt Stanley, sehr schnell zum 
Verhängnis werden können. Er ist einen steilen Abhang
hinuntergerollt und lag neben einer Mülltonne auf dem Rücken.
Wo Mutter und Geschwister sind - wir wissen es nicht.


Herbstwetter im August 

Isabel, seine Finderin, handelte schnell und versuchte sogleich
telefonisch Hilfe zu bekommen. Über einen Tierarzt landete
sie bei mir und brachte mir den Kleinen unverzüglich.
Dafür ein herzliches Dankeschön und natürlich
auch für die Futterspende💗

Er war total ausgekühlt, wog ganze 89 Gramm und 
hat die Augen noch geschlossen. Sein Stachelkleid
ist bereits braun, aber das Haarkleid fehlt noch komplett.
Er dürfte um die 2 Wochen alt sein und wäre ohne
Hilfe verloren. Auch jetzt ist er noch längst 
nicht über dem Berg. 

Igelsäuglinge brauchen eine spezielle Aufzuchtsmilch
und dürfen weder Kuhmilch noch die gängige 
Katzenmilch bekommen. 

Da ich länger keine solch kleinen Igelsäuglinge mehr versorgen musste,
war die vorhandene Aufzuchtsmilch nicht mehr verwendbar.
Endlose Telefonate ergaben, dass kein Tierarzt und auch
zwei Tierkliniken keine geeignete Aufzuchtsmilch vorrätig haben.

Letzte Rettung war meine Tierärztin, die zwar heute keinen
Notdienst hat, aber den kleinen Zwerg dennoch nicht
im Stich ließ. Es gibt eine Katzenaufzuchtsmilch,
die ebenfalls geeignet ist und die sie auch vorrätig hatte.

Puuh - welche Erleichterung! Ohne dieses Pulver wären
wir beide echt aufgeschmissen gewesen.
Er hat gleich noch eine kleine Infusion mit einem Aufbau-
mittel erhalten, da er etwas "ausgetrocknet" wirkte.
Niemand weiß, wie lange er schutzlos in der Kälte lag.

Zwar war Fencheltee verfügbar, aber auch der darf 
nur verabreicht werden, wenn das Tier die
normale Körpertemperatur hat.
Sobald sich ein Tier kalt anfühlt, darf ihm keine
Flüssigkeit und schon gar keine Medikamente verabreicht werden. 

Erwärmen sollte man den Igel am besten mit einer handwarmen
Wärmflasche, die in ein Tuch gewickelt wird. 
Auch hier muss auf Überhitzung geachtet werden. 
Allerdings sollte das Tier immer die Möglichkeit haben, die Wärmequelle
zu verlassen, falls es ihm dann doch zu warm wird.

Selbst Stanley, der noch so klein ist, robbt an den Rand des
Fells, wenn es ihm augenscheinlich zu warm wird.




Nun heißt es, alle paar Stunden füttern - auch nachts.
Toiletting darf ebenfalls nicht vergessen werden, da so kleine Säuglinge noch 
nicht eigenständig Kot absetzen können. Im Normalfall kümmert sich
die Igelmama darum und massiert den Bauch der Kleinen entsprechend.

Stanley nach der Fütterung - satt und müde
Soeben hat der Kleine seine dritte Mahlzeit bekommen.
Er ist wohl ein kleiner Kämpfer und das lässt hoffen,
dass er es schafft. Bitte alle Daumen drücken ....

An seinem Fundort haben wir noch nach dem Nest oder 
seinen Geschwistern gesucht - leider ohne Erfolg.
Bleibt zu hoffen, dass die Igelmama die anderen Babys 
weiter versorgen kann ...........



Nebelschwaden und Regenwolken ziehen übers Land,
doch der Sommer plant bereits sein Comeback


2 Kommentare:

  1. Ein Kämpfer, wir drücken weiter gaaaanz fest die Daumen ����
    Bisher sind weder die Mama noch Geschwister gesichtet worden, aber wir halten die Augen auf

    AntwortenLöschen
  2. Liebe Isabel, danke fürs Daumendrücken! Das kann der Kleine gut gebrauchen. Immerhin hat er die Nacht gut überstanden und schlabbert brav seine Milch *freufreu*
    Melde Dich, wenn Ihr doch noch Mama oder Geschwister sichtet.

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