Welcome to the Blog


Die Gefahren für unseren einheimischen Braunbrustigel

sind vielfältig und er gerät zunehmend in große Not.

Darum kümmere ich mich mit viel Herzblut bereits seit

über 10 Jahren u.a. um diese bedrohte Tierart.

Fast 500 Tiere wurden mittlerweile aufgezogen, behandelt,

gepäppelt, medizinisch versorgt und überwintert.

Es kostet enorm viel Zeit, Kraft, Geld und jede Menge Nerven,

aber jedes einzelne kleine Leben ist es wert!

Sonntag, 9. August 2020

Igelmama Schneewittchen und ihre 7 Stachelzwerge


 
August und die Sonne brennt gnadenlos vom Himmel. 
35 Grad und mehr sind bereits gemessen und 
bis 39 Grad sind gemeldet. Noch die ganze
nächste Woche wird es weder kühler, noch wird
es Regen geben :-(

Ein Horror für die Natur und die Tiere 
und für so manche Menschen. 
Mein Mitgefühl gilt u.a. allen Dachgeschoßbewohnern 😰
Da nutzt die beste Isolierung nix, wenn es nachts
ebenfalls tropische Temperaturen hat.

Wie manche vielleicht wissen, unterstütze und berate
ich auch Igelfinder, die selbst bereit sind, 
den Stachelkugeln zu helfen. 

So erreichte mich bereits am 20. Juli 2020
ein Anruf von Katja B., dass sich wohl ein Igel
in ihrem Garten häuslich einrichtet. 
Vermutlich eine Igelin, die fleißig ein Nest baut.  
Ihre Fragen drehen sich darum, was sie für die
Igeldame tun könnte.  
Zufütterung und diesen Teil des Gartens vor den 
beiden Hunden abschotten setzt sie auch sofort um. 
👍

Der Teil des Gartens, in dem die Igelfamilie ungestört sein konnte

Soweit war alles super und dann kam die Nachricht, 
dass die Igelin öfters auch am Tag unterwegs sei. 
Zwei Junge befinden sich auch mal außerhalb vom Nest ...
Es erreichen mich Videos, die auch mich bedenklich stimmen. 
Auch war auf den Fotos ersichtlich, dass rund um das Nest 
alles voller Styroporkügelchen war. 
Ursprünglich war das zur Isolierung am Boden des 
Igelhauses gedacht.



Schneewittchen 
          







Ein Junges schaut aus dem Häuschen
 

Leider wußte Katja nicht, dass Styropor für Igel 
zur großen Gefahr werden kann. Wenn die Kügelchen
durch Putzen oder anderweitig ins Futter gelangen
und verschluckt werden, kann das zum Darmverschluß führen!
Diese Gefahr war gerade auch für den Nachwuchs
sehr groß, da diese zunächst ausprobieren müssen, 
was fressbar ist. Die Mütter bringen ihnen das nicht bei. 

Dann stand auch noch der längst gebuchte Urlaub 
an - nächste Woche sollte es losgehen bis Ende August.
Zwar wäre die Mama von Katja bereit gewesen, Futter und Wasser
bereit zu stellen, aber bei Problemen wüsste sie keinen Rat.

Bisher hatte Katja vorbildlich die Igelmama völlig in Ruhe 
gelassen und sie lediglich mit Futter und Wasser versorgt. 
Als wir am Nachmittag telefonierten, war die Igelin 
bereits wieder im Garten unterwegs - bei großer Wärme
und strahlendem Sonnenschein kein gutes Zeichen 😟


Schneewittchen auf Tour 


Auch konnte Katja sie einfach über der Nase 
streicheln - bewegungslos lies sie es geschehen. 
Das ist eher ein sehr ungewöhnliches Verhalten, da die 
Igelin fast apathisch wirkte. 







Es bestand die große Sorge, dass sie krank sein könnte und 
das Nest mit den Jungen ganz verlässt und im schlimmsten Fall
nicht mehr in der Lage wäre, die Kleinen zu versorgen. 

Kurzerhand beschlossen wir, dass Katja die Igelin sofort sichert
und mit dem Nachwuchs über ihre Urlaubszeit zu mir bringt. 
Ihr Sohn unterstützte sie super bei dieser Aktion 👌
Wir staunten alle nicht schlecht, als Katja im Nest sieben
Jungtiere fand! Damit hatte sie so gar nicht gerechnet.
Sofort im Anschluß brachte sie die Igelfamilie zur mir - 
mit einem Teil des Nestes, aus dem alle Styroporreste
entfernt wurden. 

Derweil wurde bei mir im Eiltempo ein Freigehege hergerichtet, 
denn die Igelin soll sich möglichst ungestört und in 
natürlicher Umgebung um ihre Kleinen kümmern. 
Dennoch kann ich so ein wachsames Auge auf sie haben und
im Notfall eingreifen und sie und die Jungtiere entsprechend 
behandeln und/oder versorgen.

Eine Igelmama kann unberechenbar sein, wenn man sie 
in ihrem Nest stört. Es gab schon öfters Fälle, wo die 
Igelmutter  in der Panik die Jungen aufgefressen hat 😱
Zwar ist ihr Nachwuchs nicht mehr ganz so klein, 
aber so ohne ist eine Umsiedlung nicht. 

Das Gewicht der Jungtiere liegt zwischen 102 und 110 Gramm
und sie sehen schon aus, wie richtige kleine Igel 😍
Würde allerdings die Igelmama ausfallen, würde das 
bedeuten, alle paar Stunden füttern 😅
Ich hoffe sehr, dass das nicht passiert,
sitzen doch noch immer Patienten in meiner Krankenstation!
😅😅😅



Sieben kleine Stachelzwerge - suchten eine Herberge 😆
Katja nannte sie Schneewittchen 

                                           Schneewittchen hat einen ordentlichen Appetit
und sie liebt Hühnerflügel 👋 
Täglich wurde die Futtermenge erhöht, denn sie hat ja ordentliches zu 
leisten, wenn sie 7 hungrige Zwerge satt kriegen muss.

Sie ist noch immer gestresst und macht deutlich, 
dass sie gar keinen Kontakt möchte.
Auf dem Foto ist ihre Haltung deutlich zu sehen. 


Sicher trieb die Wärme sie heute alle aus dem Nest.
Trotz Schatten und einem großen, nassen Handtuch 
über dem Häuschen hatte es 30 Grad im Innern.




Dieser Zwerg wollte sogar schon nach draußen flüchten 😏

Bitte alle Daumen drücken, dass alles gut geht
und sie im September gesund und munter
in den Garten von Katja zurückkehren kann. 

🙏💓



Weitere Neuigkeiten von Lilliput und Co 
folgen hoffentlich in Kürze 
😅😏


Noch ein kurzer Blick auf meine Schmetterlingsblumen,
die trotz der großen Hitze
herrlich blühen

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen