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Die Gefahren für unseren einheimischen Braunbrustigel

sind vielfältig und er gerät zunehmend in große Not.

Darum kümmere ich mich mit viel Herzblut bereits seit

über 10 Jahren u.a. um diese bedrohte Tierart.

Fast 500 Tiere wurden mittlerweile aufgezogen, behandelt,

gepäppelt, medizinisch versorgt und überwintert.

Es kostet enorm viel Zeit, Kraft, Geld und jede Menge Nerven,

aber jedes einzelne kleine Leben ist es wert!

Mittwoch, 18. Oktober 2017

Igelbaby 1 -2 -3 und das ganz ohne Hexerei 😊


Goldener Oktober 

Dieser Oktober zeigt, was der Herbst kann - 
strahlender Sonnenschein und am Tag bis 23 Grad.
Die Nächte sind dennoch bereits sehr frisch - da reichte 
es in der letzten Nacht mal grade für 7 Grad.

Letzten Samstag konnten Falco und Carlos nach ihren Verletzungen
endlich zurück in die Freiheit. Es wurde allerhöchste Zeit,
damit sie sich noch ein Winterquartier herrichten können.
Da beide bereits vorher hier lebten können sie 
sich gut orientieren. Futter und Unterschlüpfe sind ebenfalls
ausreichend vorhanden.

Für alle Igel heißt es jetzt  noch "Futter fassen" -
um die nötigen Reserven für den Winter zu haben. 
Normalerweise gehen die Männchen zuerst in den Winterschlaf,
danach folgen die Weibchen und als letztes dann die Jungtiere.

Diese haben oft zu kämpfen, um noch ein ausreichendes Gewicht
für den Winter zu erreichen. Je nach Wetterlage wird ihre 
natürliche Nahrung knapp. Am Ende bleiben oft nur Schnecken 
und Würmer übrig, die allerdings Überträger des Lungenwurms sind,
der bei starkem Befall zu Husten und Abmagerung führt.

Der Herbst ist per se die Hochsaison von Jungigeln und Igelbabys.
Und jedes Jahr entsteht der Eindruck, dass dies immer mehr wird.
Es ist zu befürchten, dass dem auch tatsächlich so ist .....

Hier sind nach Igelbaby Stanley und Cookie inzwischen weitere Igelkinder eingetrudelt.


Stanley - inzwischen schon ein richtiger Igel :-)

Cookie -auch schon richtig wehrhaft 

Dabei möchte ich noch ein dickes Dankeschön an Katharina und Ihren Mann
sagen, denn der Kellerschacht, in dem Cookie gefunden wurde, 
ist bereits am nächsten Tag Igelsicher gemacht worden 👍

             



Vorher und Nachher - einfach Top *freufreu*
So haben Cookie's Geschwister nichts zu befürchten .......


Cookie - ganz neugierig


Ein kleiner Igelbub mit 300 Gramm wurde von Mia verletzt gefunden - 
Schnappatmung und Blutungen im Maul - vermutlich innere 
Verletzungen, auch die Lunge war wohl betroffen.
Er durfte schmerzfrei seine letzte Reise antreten.



R.I.P  kleiner Stachelino 😢💔



Und wie so oft im Leben, liegen Freud und Leid ganz dicht beieinander.
Noch in der gleichen Nacht läuft mir Yoshi vor die Füße.
Er wiegt 228 Gramm und hat Wunden auf dem Rücken.

Yoshi - macht immer auf ganz cool 


Last but not least kam gestern Zottel - 
er stand vor der Tür einer Familie, die sich seiner annahm.
Geschwister und Mama - Fehlanzeige 😒

Zottel - an den Seiten eingefallen .....




Zottel wirkt dehydriert, hat  ziemlich verschmutzte Stacheln und ein paar Untermieter
Zum Glück findet er das Futter vorzüglich und lässt sich nicht lang bitten 😊
Die Familie hat sich heute bereits nach ihm erkundigt
und vielleicht kann er dort auch wieder ausgewildert werden.
Auch an dieser Stelle herzlichen Dank fürs Kümmern 👍




Ansonsten bietet der Herbst wieder ein farbenfrohes Schauspiel .....















Ein Hauch von Melancholie 









Sonntag, 1. Oktober 2017

Ein Kämpferherz hat aufgehört zu schlagen - R.I.P Meiky 😢



Meiky im August 2017


R.I.P großer Kämpfer Meiky  💔  😢💔





Meiky lief mir am 09.04.2014 zum ersten mal vor die Füsse -
um 11 Uhr morgens und war damals nicht wirklich gut beieinander.
Bereits im Mai konnte er dann wieder in die Freiheit, Husten war behandelt 
und er hatte ordentlich zugelegt.

Klein Meiky im April 2014

Er schien sich immer in der größeren Umgebung meines
Gartens aufzuhalten. Zeitweilig lies er sich länger überhaupt nicht blicken,
dann wieder lies er sich mit Blessuren und Verletzungen finden.

Im Juli 2015, mittlerweile mit einem Gewicht von 1.016 Gramm
unterwegs, hatte er eine große Wunde seitlich am Kinn. Vermutlich eine Bisswunde .....
und natürlich auch noch Husten - und so wurde es September, bis er wieder
in die Freiheit konnte. Gerade noch rechtzeitig, um sich auf den
Winterschlaf vorzubereiten.

Juli 2015


Jeder, der öfter mal hier stöbert, wird schon über Hinweise auf Meiky
gestoßen sein. Er war immer kämpferisch und zuweilen auch
aggressiv. Deshalb wurde seine Markierung auch regelmäßig
erneuert, denn Meiky konnte auch durch Handschuhe hindurch beißen 
und lies sich nicht lange bitten  😬

Auch dachte er gar nicht daran, vor der Taschenlampe zu flüchten, 
ganz im Gegenteil. Sein Artgenossen wurden häufig von ihm attackiert, was für 
Igel nicht unbedingt typisch ist. Er war halt besonders und eigen ...... und trotzdem 
hätte ich es nicht übers Herz gebracht, ihn einfach irgendwo anders auszusetzen.
Manchmal sah er sogar so aus, als könnte er kein Wässerchen trüben 😏


Meiky - immer auf der Hut 

Wie bereits erwähnt, bin ich ihm öfter im Garten begegnet. 
Habe ihn gewogen und von Zecken befreit und ihn wieder seiner 
Wege ziehen lassen. Manchmal den einen oder anderen Igel
vor ihm in Sicherheit gebracht und auch seine
Gegner verarztet, wenn ich sie mit Bisswunden gefunden habe.

Im August 2016 fand ich ihn dann mit einem blutigen und eitrigen Auge 😕
Auch in diesem Jahr war er wieder rechtzeitig in Freiheit, um 
noch den restlichen Sommer zu genießen und seinen Winterschlaf zu halten. 

Meiky August 2016 mit Augenverletzung

Im Jahr 2017 fand ich ihn dann mit einer Verletzung am Kinn - 
es war Ende Juli und Darmhaarwürmer waren ebenfalls
reichlich vorhanden.


Kinnverletzung im Juli 2017

Also wieder stationär, Tierarzt und Behandlung, doch bereits Ende August
konnte er wieder zurück in den Garten. Als das Wetter schon sehr
herbstlich wurde, hatte er sich bereits ein Schlafhaus reserviert und zum Stroh 
noch eifrig Blätter ins Haus geschleppt. Dann war er ein paar Tage nicht zu sehen - 
obwohl er sonst oft der erste in den Futterhäusern war. Da Igel aber immer mehrere 
Schlafnester für den Tag haben, hat mich das nicht weiter gewundert.

Gestern fand ich ihn dann in einem Schlafhaus im unteren Teil des Gartens.
Er lag im Futterabteil, in dem nur Wasser bereit steht, weil es als reines 
Winterquartier dienen sollte. Um das Stroh zu erneuern, setzte ich ihn 
vorübergehend in ein anderes Schlafhaus.

Als ich dann nochmals nach ihm sah, lag er noch genauso 
drin, wie ich ihn reingelegt hatte. Das war dann doch sehr ungewöhnlich.
Auch gab es beim Hochnehmen keinen Protest, kein Fauchen, kein
Tuckern und auch kein Zusammenrollen .....😕

Kein gutes Zeichen und so bekam er gleich wieder ein Quartier
auf der Krankenstation. Dabei zeigte sich schnell, dass er 
aber der Körpermitte wie gelähmt war - total schlaff.
Auch war er auffallend friedlich. So hatte ich ihn in all den
Jahren nicht erlebt, obwohl er doch immer wieder mit üblen
Verletzungen gefunden wurde, wehrhaft war er immer 
und klein beigeben war für ihn so gar keine Option.

Glücklicherweise konnte ich gestern um 22:00 Uhr mit ihm noch
zu meiner Tierärztin fahren. Sie war wieder mal der Retter in der Not, 
wie so oft bei meinen stacheligen Patienten.
Wir wussten beide, dass es nicht gut um ihm stand, ohne genau zu wissen, 
was er hatte. Äußere Verletzungen hatte er keine. Er wurde versorgt 
mit Infusionen und allem was möglich war und fuhr dann wieder 
mit mir nach Hause. Eine Wärmflasche, ein Handtuch,
Wasser und Futter - mehr konnte man nun nicht mehr tun.
Es war fraglich, ob er die Nacht überhaupt überleben würde.

Als ich um 23:30 nochmal nach ihm sah, war er bereits über die 
Regenbogenbrücke gegangen  ......  und hinterlässt eine große Lücke 😢

Obwohl er nicht einfach zu handeln war, bin ich unsagbar traurig,
dass er nun nicht mehr da ist. Es gibt nur wenige Igel, bei 
denen es mir vergönnt ist, sie über einen längeren Zeitraum
kontinuierlich zu begleiten, zu beobachten und sie ggf. 
auch ärztlich versorgen zu lassen.

Meiky war einer von diesen wenigen - 
ein Kämpfer und ein Haudegen,
der mir doch so sehr an Herz gewachsen ist. 

💗