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Die Gefahren für unseren einheimischen Braunbrustigel

sind vielfältig und er gerät zunehmend in große Not.

Darum kümmere ich mich mit viel Herzblut bereits seit

über 10 Jahren u.a. um diese bedrohte Tierart.

Fast 500 Tiere wurden mittlerweile aufgezogen, behandelt,

gepäppelt, medizinisch versorgt und überwintert.

Es kostet enorm viel Zeit, Kraft, Geld und jede Menge Nerven,

aber jedes einzelne kleine Leben ist es wert!

Dienstag, 29. November 2016

Frostige Nächte und ein weiteres Igelkind

Foxi - 384 Gramm 

Seit vorgestern sind die Nächte frostig. Welch ein Glück,
dass Foxi einen Tag zuvor gefunden wurde - 
im Futterhaus 😊

Anhand der Hinterlasschenschaften war klar, dass 
noch ein kleines Igelkind im Garten unterwegs sein muss.
Besonders gut sahen diese Spuren aber leider nicht aus.

Obwohl die Überwachungskamera Tag und Nacht aufzeichnet,
ist es zunächst nicht gelungen, diesen kleinen Knirps zu entdecken.
Irgendwie hat er es wohl immer geschafft, ungesehen 
ins Futterhaus zu gelangen. 
Doch als das Futter am Samstag mal etwas verzögert serviert 
wurde, saß der Kleine schon erwartungsvoll im Futterhaus.
Da hatten wir wohl beide Glück 😉

Er ist ein kleiner Kämpfer und wehrhaft wie ein Großer.
Tapfer kugelt er sich ein und hält dicht - zunächst keine Chance
für eine nähere Untersuchung oder gar eine Zeckenzange.
Doch mit Geduld und Ausdauer lies er dann doch einen
Blick auf seine Unterseite zu und auch ein paar lästige
Mitbewohner konnten erfolgreich entfernt werden *freufreu*

Nach dem Schock mit Little Sweetie ist die Sensibilität
für Symptome und Krankheitsanzeichen nun besonders hoch.
Die erste Nacht lässt etwas aufatmen - er frisst eigenständig
und ganz ordentlich und hat  am nächsten Morgen zugenommen 👍

Bei einem Wildtier, wie dem Igel, bedeutet das aber keineswegs
Entwarnung. Durch die Aufnahme in Menschenhand und den 
damit verbundenen Stress, bricht oft bei kranken Igeln das
Immunsystem zusammen. Es entwickelt sich eine Sekundärinfektion,
die häufig nicht erkannt und viel zu spät oder gar nicht behandelt wird.

Die motivierten Finder sind dann häufig völlig überrascht,
wenn so ein Tier trotz Futter und Unterbringung dann "unvermittelt" stirbt.
Es heißt dann oft, er war doch so munter und fit und hat
gefressen ........und 3 Tage später ist er plötzlich tot.
So geschehen erst vor einigen Tagen in der Nähe von Würzburg.

Hier hilft nur Aufklärung und sich selbst "schlau machen"!
Wissenschaftlich fundierte Informationen findet man unter:

www.pro-igel.de


Mit Kost und Logie allein ist kranken Tieren leider nicht zu helfen.
Und selbst was die Haltung und Ernährung betrifft, kursieren unglaublich viele
Fehlinformationen - vor allem im WorldWideWeb.
Nicht selten bezahlen die Tiere diese Unwissenheit ihrer Helfer
mit dem Leben😶 

Bei Little Sweetie wurde alles unternommen, was möglich war,
aber für sie kam dennoch jede Hilfe zu spät. Wäre sie ein paar Tage früher gefunden 
worden, hätte sie vielleicht noch eine Chance gehabt, aber so war ihr Zustand 
schon höchst bedenklich.

Wer hilfsbedürftige Tiere aufnimmt muss sich bewusst sein, dass 
vielleicht nicht jedes Tier zu retten ist.
Dennoch schmerzt es sehr, einem sterbenden Tier in die Augen 
zu schauen - es gleicht einem Blick in seine Seele
und hinterlässt Spuren ....


Was viele Menschen vielleicht gar nicht wissen - 
der Igel steht unter Naturschutz und darf
nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen
der Natur "entnommen" werden - wie es im Amtsdeutsch heißt.
Dies ist dann aber mit der Verpflichtung verbunden, das
Tier artgerecht zu halten und zu ernähren bzw. zu pflegen und 
man muss über die erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten verfügen.


Ein Auszug aus dem Bundesnaturschutzgesetz  folgt ....





Klein Foxi nach dem Wiegen 

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