Welcome to the Blog


Die Gefahren für unseren einheimischen Braunbrustigel

sind vielfältig und er gerät zunehmend in große Not.

Darum kümmere ich mich mit viel Herzblut bereits seit

über 10 Jahren u.a. um diese bedrohte Tierart.

Fast 500 Tiere wurden mittlerweile aufgezogen, behandelt,

gepäppelt, medizinisch versorgt und überwintert.

Es kostet enorm viel Zeit, Kraft, Geld und jede Menge Nerven,

aber jedes einzelne kleine Leben ist es wert!

Montag, 12. Oktober 2020

S.O.S Igel-Baby-Alarm im Taubertal

 



Noch immer hält uns Corona auf Trapp
und täglich ändern sich die Bestimmungen über 
erlaubte Personenzahlen bei Feiern und 
die Örtlichkeiten, bei denen die Mund-Nasenmaske Pflicht ist. 

Ansonsten ist es schlagartig Herbst geworden und hier ist die Hölle los. 
Fast täglich melden sich Igelfinder oder Leute, die um Rat 
fragen, weil sie stachelige Gäste im Garten haben. 

Letzteres ist meist sehr positiv und sehr gern nehm ich mir auch 
ausreichend Zeit, um über Unterschlüpfe oder Zufütterung
hilfreiche Aussagen zu machen. 
Nicht selten fahr ich auch zu den Leuten, schau mir die 
Gärten an und gemeinsam wird überlegt, 
was man für die Stachelritter tun könnte.

Mit so manchem Igelfinder verlaufen die Begegnungen nicht 
immer so angenehm. Da stand mir schon der Sinn danach, 
einen noch deutlicheren Post zu schreiben, als den letzten. 
Doch ich habe entschieden, lieber über die aktuelle Lage 
zu schreiben und das andere erstmal zu vertagen. 

Zunächst gibt es eine sehr gute Nachricht  - Lilliput
hat wieder ein perfektes Stachelkleid und darf jetzt 
wieder seine Freiheit genießen. 
Die Behandlung hat super angeschlagen
und auch sein Pate ist happy, dass 
das so gut ausgegangen ist. 






    


















                Links sieht man Lilliput am 29.08.20 -
            die rechte Aufnahme stammt vom 03.10.20.
        
                Im Moment hat er sich ein schönes geräumiges
                Schlafhaus ausgesucht mit integriertem Futterabteil,
 in dem allabendlich serviert wird :-)
Wie gut, dass Werner gleich drei Igelhäuser gebaut hat 
👍👍👍

Lilliput ist nicht sonderlich kooperativ,
wenn es um Fotos geht


Ansonsten ging es Schlag auf Schlag - 
und begann gleich mit 6 Igelbabys, 
die mir am 24.09.20 um 20:00 Uhr gebracht wurden. 
Sie stammen aus einem Nachbarort und wurden von 
Fr. G. mit Gewichten um die 120 - 160 g gefunden.



Leider ist fraglich, ob sie an ihren Fundort 
zurück können. Sollte also jemand 
einen igelfreundlichen Garten haben, 
bitte melden 🙏


Am 26.09.20 brachte mir Andrea L. einen Zwerg mit
184 g. Er lief nachts um 3:30 Uhr auf der Hauptstraße 
hier im Ort herum. Zunächst nahm sie ihn mit, 
doch am nächsten Tag war klar, dass sie ihn nicht 
behalten konnte. Inzwischen stellt sich auch ein Husten ein, 
der in absehbarer Zeit wohl behandelt werden muss. 
Besser wäre allerdings, wenn er bis dahin noch etwas 
an Gewicht zulegen könnte, weil er dann die Medikamente
besser vertragen wird. Sie hat ihn Theo genannt. 





Am 01.10.20 klingelt Nadine N.und hat ein Igelbaby dabei. 
Schon beim der ersten Blick offenbart sich das ganze Dilemma.
Die Schnauze und das halbe Gesichtchen ist voll von 
Fliegeneiern. Bei Fliegeneiern ist Gefahr in Verzug 
und es muss unverzüglich gehandelt werden. 
Noch während wir darüber diskutieren, dass der Kleine
noch heute zum Tierarzt muss, entferne ich so viele 
Fliegeneier wie möglich. 

Da die Finderin kategorisch ablehnt, noch heute einen 
Tierarzt aufzusuchen, bleibt mir keine andere Wahl
und so sitze ich von 18:00 bis 19:30 Uhr beim Tierarzt, 
obwohl zu Hause mittlerweile 15 Igelbabys und 
7 ausgewachsene stachelige Patienten auf 
Versorgung bzw. Fütterung warten.
Der kleine Thilo bekommt eine Infusion und eine 
Aufbauspritze und auch aus den Augen 
konnten letztlich weitere Fliegeneier entfernt werden. 


Thilo und im Hintergrund auf dem Zewa die entfernten Fliegeneier 


Am 06.10.20 erreicht mich ein Anruf von Peter V.
aus Bergrheinfeld - er hat einen stacheligen Zwerg 
mit 80 g gesichtet. Bei diesem Gewicht ist ebenfalls 
Gefahr in Verzug, denn wer weiß, wie lange dieser 
Winzling schon ohne Mutter umherirrt.
Peter fackelt nicht lange und setzt sich ins Auto - 
nicht ohne vorher auf mein Drängen nochmals 
zu schauen, ob nicht weitere Igelbabys zu finden sind. 



Nachdem er alles abgesucht hat, bringt er den Kleinen
mit Wärmflasche und Handtuch 👍
Auch hier ist bereits die Box vorbereitet, Fencheltee
gekocht und Wärmflasche und Futter steht bereit.




Als gerade die Erstversorgung und die erste Fütterung
gemacht ist, klingelt Peter erneut durch - 
über die Wildtierkamera hat er einen zweiten
Zwerg entdeckt. Dieser wiegt zwar das doppelte, 
aber allein hat auch er schlechte Karten draußen.

Nochmals durchsucht er das Gebüsch und als kein weiterer
Igelzwerg zu finden ist, setzt er sich erneut ins Auto
und bringt auch dieses Stachelbaby. 





Das waren mal eben 2 Hin - und 2 Rückfahrten
und brachten 400 km auf den Tacho 😲
Auch übernimmt er die Patenschaft für beide und wird
sie auch wieder zu gegebener Zeit in seinem Garten Auswildern. 

Wie unterschiedlich groß doch die Bereitschaft ist, 
etwas für Tiere zu tun - manchen sind schon 20 km 
zu viel. Umso mehr freue ich mich, dass die beiden
Stachelkugeln - Sammy und Samuel durch sein
Handeln eine Chance bekommen 


Nebenbei läuft die Betreuung der anderen Patienten - 
Spock, Spike, Skip -
Mo, Jessi, Frieda, Honey
und Lilliput, bis zu seiner Auswilderung 
💪😅

Und im Garten hat Knöpfchen noch ihre 6 Babys 😅






                              


                                                               















Die Hoffnung auf etwas Entspannung wurde durch die
vielen Neuzugänge jäh zunichte gemacht. 
Dabei hatte weder ich noch mein Konto bisher 
Gelegenheit, sich vom letzten Igelboom zu erholen. 
😰🙈

Die Kosten sind inzwischen enorm und falls 
jemand die Igel in Not unterstützen möchte
schaut doch bitte auf folgenden Post -
jeder Euro hilft den Tieren 💗


http://aisleng.blogspot.com/2019/11/unterstutzung-fur-die-igel-nothilfe.html


Seit 2 Jahren habe ich eine Wunschliste für Futter 
bei Amazon -
und letzte Woche kam ein erstes Päckchen!

Ganz lieben Dank an Lisa für diese Unterstützung!

🙏💗

Danke auch an die Paten, die die Kosten 
für ihre Fundtiere übernehmen.
Somit bleiben noch 21 Tiere, die dieses Glück
leider nicht haben und die Kosten allein 
von mir getragen werden müssen. 
Eine Mammut-Aufgabe, die auf Dauer
allein nicht zu leisten ist. 



📌
Anmerkung:

Man möge mir den einen oder anderen Tippfehler 
verzeihen, aber nachts um halb zwei
sind die Sinne doch nimmer 
so fit 😵


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen