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Die Gefahren für unseren einheimischen Braunbrustigel

sind vielfältig und er gerät zunehmend in große Not.

Darum kümmere ich mich mit viel Herzblut bereits seit

über 10 Jahren u.a. um diese bedrohte Tierart.

Fast 500 Tiere wurden mittlerweile aufgezogen, behandelt,

gepäppelt, medizinisch versorgt und überwintert.

Es kostet enorm viel Zeit, Kraft, Geld und jede Menge Nerven,

aber jedes einzelne kleine Leben ist es wert!

Sonntag, 26. August 2018

Sieben Igelsäuglinge ohne Igelmama

Sieben Babys ohne Mama

Die Zeit rast nur so dahin und längst wollte ich wieder berichten, 
was es aus der Igelei so zu berichten gibt. 
Doch die Ereignisse überschlagen sich im Moment und so 
fange ich am besten beim letzten großen Ereignis an.

Samstag vor zwei Wochen habe ich eine unbekannte Tel.-Nr. in meiner
Anruferliste. Im Normalfall rufe ich keine unbekannte Nummer zurück, 
doch an diesem Samstag gab ich dem Gefühl nach, es könnte ja wichtig sein. 
Volltreffer - denn am anderen Ende war Yvonne - bis dato unbekannt -
die mich gleich mit der Nachricht begrüßte, dass sie sieben Igelbabys
gefunden hätte 😮 - Bingo 😯
Sie klang etwas verzweifelt, denn sie hatte schon x Leute angerufen, 
aber keine konnte oder wollte die Babys aufnehmen.
Es hätte wahrlich keinen ungünstigeren Zeitpunkt geben können, 
aber Notfälle haben es so an sich, dass sie häufig dann auftreten, 
wenn man sie so gar nicht gebrauchen kann.
Trotz Verputz- und Renovierungsarbeiten, sowie zwei verletzten Igelmännchen
und einem frisch operiertem Streunerkater und last but not least 
natürlich die ständig hier lebenden Fellnasen, gab es kein Zögern.

Sie erklärte sich sofort bereit, die Kleinen zu mir zu bringen.
Die ganze Familie begleitete sie von Külsheim hierher.
Erste Vorbereitungen waren bereits getroffen - Wärmebox, Fencheltee
und auch Nahrung stand bereit. 


Ein normaler Kugelschreiber zum Größenvergleich ;-)

Beim ersten Check wurde deutlich, der Kleinste wog ganze 33 Gramm
und der Größte 75 Gramm. Inzwischen ist relativ sicher, dass es sich
um 6 Weibchen und einen einzigen Buben handelt.
Farbliche Markierungen erleichtern das Unterscheiden der Geschwister
und die Entwicklung jedes Einzelnen. 

Da sie leicht ausgekühlt waren, gab es erstmal eine Wärmflasche und später
etwas Fencheltee. Vermutlich wurde die Igelmama überfahren, denn einen
Tag zuvor hatte Yvonne einen überfahrenen Igel auf der Strasse liegen sehen.
Tags darauf kamen die Kleinen in ihrem Garten aus dem Nest gekrochen.
Sie sind ca. 7 - 10 Tage alt, haben die Augen und Ohren noch geschlossen
und kein Fell auf der Unterseite. Der Kleinste zeigt noch deutlich weiße 
Stacheln, die sich erst nach und nach braun färben.

Nun kann der Kampf beginnen - der Kampf ums Überleben - ums Fressen, 
ums Ausscheiden - der Kampf mit der Organisation des restlichen Alltags,
des fehlenden Schlafs, denn anfangs brauchen sie alle 3 Std. eine Fütterung -
Tag und Nacht. Diese findet mit einer Welpen - bzw. Kittenaufzuchtsmilch 
statt, die mit einer Spritze (natürlich ohne Nadel) direkt ins Mäulchen gegeben wird.
Direkt am Montag ein kurzer Check bei der Tierärztin und gleich Nachschub
an Aufzuchtsnahrung bestellt. Auch gibt es winzige Mengen Vitamin B in die Milch,
damit die Kleinen sich gut entwickeln können. 

Nach der Mahlzeit erstmal ein Nickerchen 

Es ist schon wieder Zeit für meine nächste "Schicht" - 
Fütterungszeit 😋



In Kürze (versprochen ;-)  gibt es Videos und weitere Bilder -
unter anderem zu diesen Themen:

- Lisa kommt zur Untersützung und füttert die Babys 👍
- Rebekka hat eine Überraschung 😘
                     - Erste Fütterungsversuche aus dem Napf 😋
          - Was ist aus Stanley geworden 😎
                  - Eine große Kiste von Annelie 😍