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Die Gefahren für unseren einheimischen Braunbrustigel

sind vielfältig und er gerät zunehmend in große Not.

Darum kümmere ich mich mit viel Herzblut bereits seit

über 10 Jahren u.a. um diese bedrohte Tierart.

Fast 500 Tiere wurden mittlerweile aufgezogen, behandelt,

gepäppelt, medizinisch versorgt und überwintert.

Es kostet enorm viel Zeit, Kraft, Geld und jede Menge Nerven,

aber jedes einzelne kleine Leben ist es wert!

Mittwoch, 26. Juli 2017

Nix für schwache Nerven - Notfall-Igel 😷





Dieser Sommer verläuft in Intervallen - von heiß bis mäßig warm - 
immer im Wechsel. Jetzt steht wieder eine Abkühlungsphase an,
die alle nicht so hitzegierigen durchatmen lässt.
Allerdings sind die 14 Grad heute schon fast herbstlich und
lassen uns frösteln .......




Zum Trauern über den Verlust von Catsolino bleibt kaum Zeit, 
denn die ersten Notfall-Igel haben bereits Quartier bezogen.
In drei Tagen wurden drei verletzte Igel im Garten gefunden.

Als erstes Mr. Schlitzohr - bekannt bereits aus vergangener Zeit- 
leicht zu erkennen durch sein geschlitztes Ohr. Bei irgendeinem Kampf
hat er sich wohl diese Verletzung zugezogen, die bereits seit Jahren
gut verheilt ist und keinerlei Probleme bereitet.


Mr. Schlitzohr

Mehr Anlass zur Sorge geben da eher die anderen, eitrigen Verletzungen.
Seitlich am Rand des Stachelkleides fällt der Eiterherd gleich auf und
sein linker vorderer Zeh ist dick geschwollen. Später findet die Tierärztin eine
weitere eitrige Wunde am re Fuß hinten 😒
Auch ist er übersät von winzigen Babyzecken -unzählige kleine 
schwarze Pünktchen - das Entfernen eine Geduldsprobe für Mensch und Tier ......... 
und nur in Etappen möglich.


                   
                        Zeh am linken Vorderfuß
















Mr. Schlitzohr erschöpft vom Fressen im Napf eingeschlafen .....


Am nächsten Tag wird Django im Futterhaus vorgefunden.
Er stammt vom Herbst 2016 und wurde im Mai 2017
ausgewildert. Seitdem taucht er immer wieder, 
wird mal gewogen und entzeckt und kann unmittelbar danach
wieder zurück in den Garten. Diesmal ist allerdings alles anders .......



Django mit triefender Nase .....zeitweilig niest er im Minutentakt

denn bei näherem Hinsehen hat auch er einen mega geschwollenen Zeh
am linken Vorderfuß - allerdings sieht dieser noch übler aus -
die Kralle fehlt ganz und Tierärztin wird am nächsten
Tag noch einen Knochensplitter entfernen .....


Verletzter Zeh von Django










                                     







                Last but not least wird tags darauf noch Keks
            aufgegriffen. Er war im Herbst 2016 nur kurz zu Gast und ging noch 
                       rechtzeitig zum Winterschlafen zurück in die Freiheit.
                         Seine Markierung ist nur noch sehr schwach erkennbar,
                                    aber vorhanden 😉




Keks mit einem Loch im Kopf 

Zunächst dachte ich, dass Auge ist gar nicht mehr vorhanden,
aber die Wunde befindet sich oberhalb von seinem linken Auge - Gott sei dank!





Doch für Erleichterung ist es leider noch zu früh. Die Tierärztin
muss mit einem scharfen "Löffel" die Wunde ausschaben 
und erst dabei wird das ganze Ausmaß sichtbar.
Der arme Kerl muss fürchterliche Schmerzen haben und 
ihn bei der Behandlung zu halten ist nix für schwache Nerven!



Keks sieht nach der Behandlung nicht wirklich besser aus :-(

Alle drei Igel wurden mit Antibiotikum und Schmerzmittel versorgt,
werden mit Wundtinktur behandelt und sind noch längst nicht
über dem Berg. Normalerweise habe ich bisher auf solche Bilder
verzichtet, weil nicht jeder so etwas sehen kann und möchte.

Doch immer wieder reagieren Menschen ganz verwundert, weshalb Igel mit
über 800 Gramm im Sommer in menschlicher Obhut sind, schließlich
 gehören sie doch in die Freiheit. Doch hier geht es nicht um übertriebene Tierliebe - 
ganz im Gegenteil. Ich möchte an dieser Stelle mal darauf aufmerksam machen, 
dass Igel mit solchen Verletzungen ohne Behandlung in Freiheit
so gut wie keine Überlebenschance haben! 

Sie leben nun mal am Boden, quasi im Dreck und offene Wunden stellen da ein 
besonderes Risiko dar. In kürzester Zeit legen Fliegen ihre Eier darin ab und es 
entwickeln sich Maden, die den Igel dann buchstäblich von innen auffressen. 
Es braucht nicht viel Fantasie, sich das langsame und grausame Sterben 
eine solchen Tieres vorzustellen. 
Deshalb ist häufig auch eine "Begutachtung" eines tagaktiven oder 
auffälligen Igels aus der Ferne nicht wirklich ausreichend.


Verletzungen der vorderen Beine und Füße sind besonders kritisch, 
weil ein Igel diese dazu benötigt, um seine Beutetiere - Laufkäfer und Insekten
teilweise aus dem Boden zu graben. Eine Amputation eines Hinterbeines
kann ein Igel meistens kompensieren, der Verlust eines Vorderbeines macht ihm
ein Überleben in Freiheit fast unmöglich.

In dem einen oder anderen Fall wäre dann über eine Euthanasie nachzudenken, 
da ein Leben in Gefangenschaft für ein Wildtier, wie den Igel, 
nicht artgerecht möglich ist. 

Für alle, die bis hierher durchgehalten haben, noch ein paar aktuelle
Bilder aus Garten und Natur - quasi als "Nervennahrung" 😊












Donnerstag, 20. Juli 2017

Gedanken an Catsolino 💗





Der Lärm ist genauso wie zuvor,
doch dringt er nicht bis an mein Ohr.
Die Gedanken einzig kreisen-
um Deine allerletzte Reise.

Der Alltag läuft zwar so wie immer,
doch es erreicht mich grade nimmer.
Spür noch immer dein weiches Fell,
hör Dein Maunzen und ganz schnell
laufen Tränen übers Gesicht –
es zu stoppen – gelingt mir nicht.

Schnurri kommt dann angelaufen,
möchte trösten und nicht raufen.
Sie spürt sofort, wenn was nicht stimmt,
stupst mich an und schnurrt geschwind.

Bilder ziehen in Gedanken vorbei
und ich weiß, Du bist jetzt frei.
Keine Schmerzen und kein Leiden,
doch für mich.... kaum zu beschreiben.


Schon zu Beginn war es besonders,
Du warst als Kater einfach anders.
Zwar warst Du hungrig und wolltest fressen,
doch schmusen und kuscheln wurde nie vergessen.

So saß ich anfangs immer mit  Dir im Garten,
um Dich zu kraulen und zu warten,
bis Du bereit warst, wieder zu gehen,
doch genau das konntest Du bald nicht mehr verstehen -
am Ende bliebst Du sitzen, um mit MIR nach Hause zu gehen.

Als Lucky über die Regenbogenbrücke gegangen war,
bekamst Du seinen Platz, das war längst klar.
Erstaunlicherweise lagst Du anfangs immer genau da,
wo er zuletzt gelegen hat -
keine andere Katz, lag vorher auf genau diesem Platz.

Schon bald ließ sich erkennen,
Du willst nicht nur den Tag verpennen.
Doch hinter Spielzeugmäusen her zu rennen,
das war so gar nicht Deins,
warum dann Clickern wurde meins J

Meine Gedanken kreisen um Dich,
ich leide grad ganz fürchterlich.
Würde Dich am liebsten wieder ausbuddeln
und so wie früher heftig knuddeln.

So manches Tier musste ich schon  gehen lassen,
es war immer traurig und schwer zu fassen.
Doch dieser Abschied wiegt schwerer als Blei
und reißt das Herz mir fast entzwei.

Der Himmel weint grad viele Tränen
Und ich denke an das viele Schöne,
das Du gebracht hast in mein Leben.

Statt nur den Verlust zu beklagen,
denke ich an all die guten Tage.
Bin dankbar, dass Du hier gewesen –
Du einzigartiges Katzenwesen.

Mit leisen Pfoten ins Herz geschlichen,
und dann nicht mehr von der Seite gewichen.
Wie lange die Trauer dauert,
das weiß ich nicht,
aber Du bleibst unvergessen –
ganz sicherlich!




Dienstag, 18. Juli 2017

Abschied - R.I.P Catsolino 💔






Heute Nacht schrieb ich noch von Dramen in der Natur,
die oft still passieren und heute Vormittag erlebe ich es selbst hautnah.

Im Mai bekam Catsolino die Diagnose FIP und kämpfte
mit Fieberschüben dagegen an. In der vergangenen Woche verschlechterte 
sich sein Zustand zusehends. Bei FIP gibt es kein Entkommen - diese Krankheit
endet immer tödlich. Meistens ist nur ungewiss, wie lange es dauert.



Seinen ersten Fieberschub hatte er bereits kurz nach seinem Einzug

Da eine Heilung ausgeschlossen ist, blieb nur die Hoffnung auf etwas
mehr Zeit. Der körperliche Abbau schritt gnadenlos voran und die Appetitlosigkeit
hinterließ deutliche Spuren. An hoch oder runter springen war längst nicht mehr 
zu denken, selbst das Laufen wurde immer mühsamer. Einblutungen im 
rechten Auge wurden sichtbar.


Nur noch liegen, am liebsten auf dem Balkon

Die Kräfte verließen den einst so großen und stattlichen Kater. Nicht leicht 
anzuschauen und auszuhalten, denn es ist ein langsames Sterben. 
Als nun auch noch die Atmung zunehmend beeinträchtigt war und das 
Fressen komplett schwer fiel, war beim Gang zum Tierarzt
klar, es würde der letzte Gang für ihn sein.


Ein letztes Mal Gras unter den Pfoten spüren .......

Kein leichter Weg und doch unumgänglich, um ihm weiteres Leiden zu ersparen.
Ein Abschied für immer, der unglaublich schwer fällt und wie Blei auf der Seele liegt.
Nun bleiben nur noch die Erinnerungen an einen außergewöhnlichen Kater 
und der tiefe Schmerz über den Verlust.😭😭


Auch sein bester Kumpel Streiky und die anderen nehmen Abschied,
jeder auf seine ganz eigene Weise






Es war eine tolle Zeit
mit ihm !😉😍




























Sommer 2017






















       



                                                                                            
                                                                                         



Bei aller Pracht und Schönheit in Natur und Garten, spielen sich aber
auch immer wieder Dramen ab. So fand ich beim Reinigen des Vogelhäuschens ein zurückgebliebenes, totes Kohlmeisenkind 😢
Die Eltern haben es wohl einfach nicht mehr versorgt ........ 😕














Montag, 17. Juli 2017

Paarungszeit der Igel 😉




Der Sommer ist wechselhaft und die nächste
"Hitzewelle" steht schon in den Startlöchern.
Für die Igel ist es längst Zeit, für Nachwuchs zu sorgen,
denn die meisten Igelkinder werden im August und September geboren.

Schon viele Male konnte ich in meinem Garten 
das eine oder andere Igelkarussel beobachten und blieb
doch immer über den "Ausgang" desselben im Ungewissen....
.....bis Vorgestern 😊

Um 23:30 Uhr entdecke ich zunächst einen Igel
unter dem Zwetschenbaum. Ich nähere mich langsam und
leise und stelle überrascht fest, es ist nicht einer, sondern es
sind sogar zwei Igel -
und zwar in eindeutiger Position 😎


Carlos und Amida in flagranti ;-)


Diskret wird der Rückzug angetreten und aus sicherer Entfernung
das Treiben der beiden beobachtet. Deshalb gibt es auch
nur dieses eher mäßige Foto, damit sie möglichst ungestört bleiben konnten. 

Natürlich war die Neugier groß, ob es sich wohl um bekannte
Stachler handelt ........ und deshalb blieb nur, geduldig abzuwarten.
Es dauerte doch ein ganzes Weilchen und die auserkorene Igeldame
hatte am Ende dann doch eher den Drang, sich davon zu machen.
Doch dies lies der kräftige Igelmann erst zu, nachdem er 
reichlich seine Gene weitergegeben hatte 😅

Dann endlich konnte das Geheimnis um die beiden gelüftet werden -
und siehe da, tatsächlich zwei bekannte Gesichter.
Die Markierungen sind zwar verblasst, aber noch immer
deutlich zu erkennen.


Carlos und Amida
Carlos kam am 20.04.2017 mit 1.170 Gramm zum ersten Mal in den Garten -
mit Husten und jeder Menge Zecken. Nach der Behandlung
ging er Mitte Mai zurück in die Freiheit und hat nun 1.215 Gramm.
Amida dagegen kam schon im Oktober 2015 mit gerade Mal 351 Gramm
in den Garten und hatte damals ebenfalls einen üblen Husten.
Da es nach der Behandlung für die Auswilderung bereits zu spät war, 
verbrachte sie ihren ersten Winterschlaf in einem Außengehege. 
Sie ging im Mai 2016 mit 929 Gramm in die Freiheit.

Bereits seit geraumer Zeit konnte ich sie des nachts wieder beobachten.
Vermutlich hat sie unter dem Spielhaus im Stroh Quartier bezogen
 und besucht regelmäßig die Futterhäuser. 
Inzwischen wiegt sie 1.015 Gramm.

Sie bringen beide also gute Voraussetzungen mit,
um erfolgreich für Nachwuchs zu sorgen.
                 
Amida









💘
Carlos



Die Tragzeit bei Igeln beträgt 35 Tage und man darf gespannt sein, 
ob sich Amida weiterhin in der näheren Umgebung aufhält, oder ob sie ihr Nest
 doch eher außerhalb des Gartens haben wird.

In der Regel werden vier bis fünf blinde und taube Igelbabys geboren,
die ein Gewicht von ca. 12 - 25 Gramm haben. Ihre Erstlingsstacheln sind anfangs 
weiß und weich und sind in die Rückenhaut eingebettet.
Bereits nach 14 Tagen beginnen sie, die Augen und Ohren zu öffnen und 
mit 21 Lebenstagen stoßen die Milchzähnchen durch.

Sie werden sechs Wochen lang gesäugt und verlassen mit drei bis vier Wochen
erstmals das Nest und unternehmen selbstständig Ausflüge, um dann auch 
feste Nahrung zu sich zu nehmen.
Nach Ablauf der sechs Wochen gehen sie ihre eigenen Wege ........

Die Igelmännchen kümmern sich nicht um den Nachwuchs und ziehen gleich weiter,
um ihre Gene auch an andere Igelweibchen weiterzugeben. 


Vermutlich ist es deshalb inzwischen auch etwas ruhiger geworden
im Garten .......


😀